Michael Bloomberg hofft, dass US-Präsident Trump seine Meinung zum Pariser Klimaabkommen ändert.

Foto: AFP/JIM WATSON

Wien – Der ehemalige Bürgermeister von New York und Multimilliardär Michael Bloomberg will die Verpflichtungen der USA aus dem Pariser Klimaabkommen für das Jahr 2018 bezahlen. Medienberichten zufolgte kündigte Bloomberg am Sonntag an, 4,5 Millionen Dollar (3,7 Millionen Euro) an die zuständige UN-Organisation UNFCCC überweisen.

"Amerika ist eine Verpflichtung eingegangen und als Amerikaner müssen wir alle Verantwortung übernehmen, wenn die Regierung das nicht tun wird", sagte er am Sonntag im Fernsehsender CBS.

Vergangenes Jahr hatte US-Präsident Donald Trump entschieden, aus dem Vertrag auszusteigen. Das Pariser Abkommen beinhaltet Klimaschutzmaßnahmen im eigenen Land vor und darüber hinaus finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, um sie bei Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Hintergrund ist, dass die Industrieländer hinter ihren Klimaversprechen herhinken und zum Ausgleich Entwicklungsländern bei einer schadstoffärmeren Wirtschaftsentwicklung helfen sollen.

Bloomberg hofft auf Trump

Das Magazin "Forbes" schätzt Bloombergs Vermögen auf 50 Milliarden Dollar. Gegenüber dem TV-Sender CBS sagte er, dass er sich nicht zu Zahlungen für weitere Jahre verpflichte. Er hoffe auf ein Umschwenken und eine Meinungsänderung Trumps.

Trump hat sich bisher vehement gegen das Abkommen ausgesprochen, seine Regierung hat auch zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen aus der Zeit seines Vorgängers Barack Obama wieder aufgehoben. Trump ist jedoch nicht gegen ein Klimaabkommen per se, sondern nur gegen den Pakt, den Obama ausverhandelt hat. Welche Forderungen oder Vorstellungen er selbst hat, ist allerdings unklar. Mit seiner Forderung nach Neuverhandlungen stößt er allerdings auf weltweiten Widerstand.

Bloomberg hatte schon kurz nach Trumps Ausstiegs-Ankündigung eine Initiative gestartet, mit der sich fast tausend führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu dem Klimaabkommen bekannten. Der Initiative "We Are Still In" (Wir sind weiter dabei) schlossen sich auch Großunternehmen wie Apple, Amazon und Google an. Schon damals hatte Bloomberg der UNO eine Spende von 15 Millionen Dollar für den Klimaschutz zugesagt. (red, APA, 23.4.2018)