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Foto: Giuseppe Lami/ANSA via AP

Rom – Bei der Regionalwahl im süditalienischen Molise hat sich die Mitte-rechts-Allianz von Ex-Premier Silvio Berlusconi behauptet. Berlusconis Kandidat Donato Toma wurde mit 43 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten der Region gewählt. Er lag vor dem Fünf-Sterne-Kandidaten Andrea Greco mit 38 Prozent und dem Mitte-links-Politiker Carlo Veneziale mit 17 Prozent.

Die Fünf-Sterne-Bewegung wurde zwar mit 32 Prozent stärkste Einzelpartei. Dies lag jedoch weit unter den 44 Prozent, die die Gruppierung in der Region Molise bei der Parlamentswahl am 4. März erobert hatte. Die Mitte-rechts-Allianz schaffte es als Koalition mit anderen Bürgerbewegungen auf 22 Prozent der Stimmen. Dabei war Berlusconis Forza Italia mit 9,3 Prozent die stärkste Kraft, gefolgt von der ausländerfeindlichen Lega mit acht Prozent und der Rechtspartei Fratelli d'Italia mit 4,4. Die Demokratische Partei (PD) musste sich mit neun Prozent begnügen.

Beeinflusst wurde die Wahl von einer hohen Zahl der Stimmenenthaltungen. Lediglich 52 Prozent der 284.000 Wahlberechtigten gingen zu den Wahllokalen, das sind 20 Prozent weniger als bei den Parlamentswahlen. Die Wahlen in Molise waren der erste Wahltest nach den italienischen Parlamentswahlen am 4. März. Das Ergebnis in Molise könnte die Fünf Sterne-Bewegung bei den Verhandlungen zur Regierungsbildung auf Bundesebene schwächen.

Kommende Regionalwahl

Staatsoberhaupt Sergio Mattarella hat indes den Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Roberto Fico (Fünf Sterne) zu einem Gespräch am Montag zu sich berufen. Erwartet wird, dass Fico mit Sondierungen beauftragt wird. In diesem Fall müsste er die Möglichkeit einer Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und PD prüfen. Der PD bekräftigte jedoch seine Absicht, in die Opposition zu gehen.

Der mit Berlusconi verbündete Lega-Chef Matteo Salvini bemüht sich indes weiter, eine Regierung auf die Beine zu stellen. Er appellierte an Fünf-Sterne-Spitzenkandidat Luigi Di Maio, Verhandlungen zu beginnen. Di Maio lehnt jedoch eine Regierung mit Berlusconis Forza Italia ab, die er als Symbol der Korruption betrachtet.

Inzwischen blicken die Parteien auf die Regionalwahl in der an Kärnten angrenzenden Region Friaul-Julisch Venetien am kommenden Sonntag. Alle Schwergewichte der Politik planen bis Sonntag Wahlkampfauftritte in der Region. Die Lega erhofft sich mit ihrem Kandidaten Massimiliano Fedriga den Wahlsieg. Er geht gegen den Mitte-links-Rivalen Sergio Bolzonello ins Rennen. Die Lega scheint in Friaul von den positiven Ergebnissen bei der Parlamentswahl zu profitieren. Laut Umfragen könnte die Partei 29 bis 33 Prozent erreichen. Bei der Parlamentswahl hatte die Salvini-Partei in der autonomen Region 25,8 Prozent der Stimmen erobert. (APA, 23.4.2018)