Astrid Rössler hat nach dem Salzburger Wahldebakel ihren Rücktritt angeboten. Am Montagnachmittag wurden die personellen Weichenstellungen im grünen Vorstand besprochen.

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Salzburg – Die Salzburger Grünen-Chefin Astrid Rössler tritt definitiv zurück. Nach dem Parteivorstand am Montag erklärte Rössler am Abend, sie wurde gebeten, bis zur Übergabe an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger bei der Landesversammlung im Juni die Geschäfte weiterzuführen. Es soll eine geordnete Übergabe vor dem Sommer werden.

Ebenfalls legte der Vorstand am Montag fest, wer allfällige Sondierungsgespräche mit der ÖVP führen soll. Damit beauftragt wurden Rössler, Landesrat Heinrich Schellhorn und Geschäftsführer Rudi Hemetsberger. Ihr Mandat im Landtag wird Rössler aber nicht annehmen. Wer der Parteiobfrau nachfolgen wird, hat sie am Montag nicht verraten. Es sei noch zu früh, einen Tag nach der Wahl solche Entscheidungen zu treffen.

"30.000 Stimmen Verlust sind für mich auch eine persönliche Niederlage. Deshalb der Rücktritt. Ich war fünf Jahre aufrecht in der Politik – daher ist diese Entscheidung für mich auch eine aufrechte", sagte Rössler. Sie habe die letzten fünf Jahre eine bewusst sachliche Politik betrieben im Umweltschutz und in der Raumordnung, betonte. "Offenbar ist diese Art von Politik nicht angekommen." Ob sie nach der Politik wieder als Umweltanwältin arbeiten wird, konnte Rössler noch nicht beantworten. Aber so viel sei gesagt: "Astrid Rössler wird sicher im Umweltbereich bleiben", sagte sie.

"Die Kampagne und die Politik der letzten Jahre waren ganz auf mich als Spitzenkandidatin zugeschnitten. Das wurde von den Salzburger Wählern nicht für gut befunden", nahm die Landeshauptmann-Stellvertreterin die Niederlage auf ihre eigene Kappe. Sie sei aber nicht der Meinung, dass sie die falsche Politik betrieben habe. Das Wahlergebnis zu analysieren brauche noch Zeit.

Innerhalb der Partei wollte keiner so recht, dass Rössler den Parteivorsitz abgibt. Aus Parteikreisen war aber bereits vor der Sitzung zu hören, dass Rössler wohl schwer umzustimmen sein wird. (Stefanie Ruep, 23.4.2018)