Wien – Das "Botschafterradl" dreht sich heuer quietschender als in vergangenen Jahren: Nach einem letzten klärenden Gespräch zwischen der von der FPÖ nominierten Außenministerin Karin Kneissl und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Rande des Besuchs von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unlängst in China kommt die Liste mit den fälligen Neubesetzungen an der Spitze österreichischer Auslandsvertretungen heute, Mittwoch, um einige Wochen verspätet in den Ministerrat.

Wer welche der etwa zwei Dutzend Leitungsfunktionen bekommen wird, ist in diesem Jahr noch geheimer als sonst. Zumindest ein prestigeträchtiger Posten – die Botschaft in Paris, deren Leiter Walter Grahammer in Pension geht – ist ausgeschrieben.

Zerüttetes Verhältnis

Nach Paris könnte, heißt es in der brodelnden Gerüchteküche am Minoritenplatz, der Generalsekretär des Ministeriums, Michael Linhart, wechseln. Ressortchefin Kneissl habe ein zerrüttetes Verhältnis zu dem 59-Jährigen, der als einer der versiertesten Diplomaten des Landes gilt und außenpolitischer Berater von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) war.

Für den Job als Generalsekretär wird Johannes Peterlik genannt. Der ehemalige Pressesekretär von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner gilt als äußerst karriereorientiert und als flexibler Querverbinder zur FPÖ. Derzeit ist der 51-Jährige Vize-Chef der Kultursektion im Außenministerium. (Christoph Prantner, 24.4.2018)