Wien – Die Zahl jener Personen, die in Wien Mindestsicherung beziehen, sei "in den letzten sechs Monaten deutlich zurückgegangen", sagte die scheidende Sozialstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Mittwoch. Laut Statistik haben im März 2018 genau 140.103 Personen Mindestsicherung bezogen. Das waren um 12.306 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Im März 2017 wurde mit 152.409 Beziehern auch der bisherige Höchststand erreicht.

Für diese Entwicklung sei auch die gute Wirtschaftslage verantwortlich, sagte Agnes Berlakovich, Chefin der MA 40 (Soziales). Die Entspannung zeigt sich auch dadurch, dass die aktuelle Zahl der Bezieher unter jenen von 2016 liegt.

Großes Problemfeld bleibt aber weiterhin die Gruppe der anerkannten Flüchtlinge: Während die Zahl der österreichischen Bezieher sowie Österreichern gleichgestellte Personen im Vergleich zum Vorjahr um fast 16.700 sank, gibt es immer mehr Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, die diese Sozialhilfe beziehen. Im März 2018 waren das rund 45.800 Personen – um 4.400 mehr als vor einem Jahr. Aktuell macht der Anteil von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten an allen Mindestsicherungsbeziehern bereits ein Drittel aus.

Die Vermittlung dieser Gruppe am Arbeitsmarkt sei sehr schwierig, gibt man im Büro Frauenberger zu. Auch deshalb wird auf das Wiener Mindestsicherungsmodell gesetzt, das den Fokus auf die Wiedereingliederung legt und seit Februar 2018 gilt.

Mehr Kontrolle nach Rechnungshof-Kritik

Nach massiver Kritik des Rechnungshofs an der Wiener Mindestsicherung im Vorjahr wurde mittels einer "Taskforce" unter Peter Stanzl die zuständige MA 40 durchleuchtet. Ergebnis: Es gibt mehr Kontrollen vor allem bei Neuanträgen und Dauerbeziehern. Auch das Kontrollsystem sei laut Frauenberger verbessert worden. Zudem sollen künftig bei Neuanträgen auch Erstgespräche stattfinden – und nicht nur schriftliche Anträge abgegeben werden. (David Krutzler, 25.4.2018)