1. In seinen Konzerten erschafft das Kollektiv Godspeed You! Black Emperor aus dem kanadischen Montréal Instrumentalsymphonien von epischen Ausmaßen: Die Bässe wummern, die Gitarren singen, die Länge der Kompositionen sprengt das übliche Songformat. Am Freitag, dem Eröffnungstag des Festivals, tritt die Band um 21.00 Uhr im Kremser Stadtsaal auf.

2. Unter dem lebensbejahenden Namen Gravetemple widmet sich Stephen O’Malley Gitarrendröhnungen im angezogenen Geschwindigkeitsbereich, während er als Hohepriester der Sunn O))) eher im Zeitlupenformat agiert – die Ohrwascheln klingeln einem da wie dort. 2017 erschien nach acht Jahren Pause das Album Impassable Fear. Am 29. April um 22 Uhr im Stadtsaal Krems.

3. Der erste Wolkenkratzer in der Stadt Babylon ging dem Gott der biblischen Genesis auf die Nerven. Zur Strafe nahm er den Turmmaurern einfach die gemeinsame Sprache. Den durch die darauf folgende Verwirrung entstandenen Sprachreichtum feiert die Wiener Tanzgruppe Liquid Loft mit der Uraufführung ihres Stücks Church of Ignorance. In der säkularisierten Dominikanerkirche machen acht Tänzerinnen und Tänzer die Vielfalt von Sprachen und Dialekten zu einem Hör- und Seherlebnis: 28. und 29. April, um 15.00 Uhr.

4. Der Individualismus wird überbewertet, davon ist die niederländische Performancegruppe Wild Vlees überzeugt. Deswegen schickt sie zwei nackte Körper in ein Schlamassel mit dem ausufernden Titel "Wenn alles menschlich ist, dann ist der Mensch etwas ganz anderes". Darin arbeiten sich die ineinander verschlungenen Leiber langsam und mit Haut und Haaren in eine cremige Gipsmasse ein. So vermischt sich organische mit anorganischer Materie. Der Mensch geht in seiner Umgebung auf – und schon herrscht Friede auf Erden. Am 28. und 29. April, um 19.30 Uhr in der Halle 3 des Festivalgeländes. (flu, ploe, afze, 25.4.2018)