Brüssel – Die Brüsseler Geberkonferenz für Syrien hat nur rund die Hälfte der von der UNO erhofften Hilfsgelder erbracht. Wie die EU am Mittwochabend mitteilte, kamen 4,4 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) für heuer zusammen. Der Leiter des UNO-Nothilfebüros OCHA, Mark Lowcock, kündigte an, bei der Hilfe in Syrien und für Flüchtlinge in Nachbarländern müssten nun "Prioritäten gesetzt werden".

Neben den Zusagen für dieses Jahr seien weitere 3,4 Milliarden Dollar für die Zeit ab 2019 zusammengekommen, sagte der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides. Die EU als Ganzes stehe für drei Viertel der gesamten Zusagen und sei damit erneut größter Geber.

Deutschland sagte bei dem Treffen für dieses und die Folgejahre eine Milliarde zusätzlicher Mittel zu. Großbritannien sicherte für 2018 und 2019 umgerechnet rund 857 Millionen Euro zu. Österreich kündigte Hilfszahlungen in Höhe von vier Millionen Euro an. Die EU wird laut der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini für dieses Jahr erneut rund 560 Millionen Euro für die Syrien-Hilfe bereitstellen.

UNO-Vertreter Lowcock hatte am Dienstag noch die Hoffnung auf Zusagen in Höhe von rund acht Milliarden Dollar für dieses Jahr geäußert. Er sprach nun dennoch von einem "guten Start" und erwartete, dass in den kommenden Monaten weitere Hilfszusagen eingehen würden. Angesichts absehbar begrenzter Mittel müssten nun aber "Entscheidungen getroffen werden", sagte Lowcock. Ziel müsse es hierbei sein, "die Verletzlichsten" zu unterstützen.

An der Konferenz nahmen Vertreter von mehr als 85 Ländern und Organisationen teil. Im vergangenen Jahr hatte das Brüsseler Treffen sechs Milliarden Dollar für 2017 erbracht. (APA, 26.4.2018)