Indem Arbeitsprozesse automatisiert werden, sollen die Produktionszahlen erhöht werden.

Foto: www.fabshoot.me

Eine Deloitte-Studie unter 400 Unternehmen weltweit belegt die großen Erwartungen der Industrie an die Automatisierung: Neun von zehn der befragten Unternehmen erhoffen sich dadurch, dass Qualität und Produktivität steigen. 72 Prozent wollen bereits bis 2020 stärker auf Robotik setzen. Indem Arbeitsprozesse digitalisiert und automatisiert werden, sollen bei gleichbleibender Flexibilität die Produktionszahlen erhöht werden. Eine Entwicklung, die laut einer Studie des BMVIT auch die Stärkung der Industrie in Österreich und Mitteleuropa zur Folge haben kann: Unternehmen, die bereits Industrie 4.0-Technologien wie Fertigungsroboter, Produktionsplanungssysteme, Digital Supply Chain oder Cyber-Physical Systems im Einsatz haben, lassen darauf schließen.

Lernen, lebenslang

Auch auf den Arbeits- und Bildungsmarkt wirken sich die technologischen Neuerungen aus: In den Unternehmen sind gut ausgebildete Facharbeiter und entsprechende Weiterbildungsprogramme gefragt. Neben fachlichen Qualifikationen gehören dazu ebenso Kompetenzen, die schon sehr früh gefördert werden können und sollten.

Eine Möglichkeit, Studierende näher an der Praxis auszubilden, bieten sogenannte Lernfabriken.
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Laut einer Studie unter der Leitung der FH St. Pölten, die sich damit befasst, wie sich Industrie-4.0-relevante Qualifikationsanforderungen auf die Bildungslandschaft auswirken, sollen künftig vor allem Interdisziplinarität, lebenslanges Lernen, fachbereichsübergreifende Wissensvermittlung und interkulturelle Kompetenzen stärker gefördert werden. Hermann Studnitzka, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei Festo, hält fest: "Die Systeme entwickeln sich rasant – und diese Veränderungen sind nicht nur für den Techniker oder den Fachmann relevant. Jeder wird damit in irgendeiner Form konfrontiert. Daher braucht es die Kompetenz, mit diesen neuen Dingen umzugehen."

Um den sich laufend verändernden Anforderungen gerecht zu werden, ist vor allem eine engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Universitäten und Fachhochschulen nötig. Eine Möglichkeit, Studierende näher an der Praxis auszubilden, bieten sogenannte Lernfabriken. In der Pilotfabrik der TU Wien in der Seestadt Aspern arbeiten sie in einem wirklichkeitsgetreuen Umfeld an Maschinen, und die gefertigten Produkte – von 3D-Druckern hergestellte Bauteile – werden auch tatsächlich verwendet. Auch in den Unternehmen selbst profitieren die Mitarbeiter immer mehr von E-Learning Modulen, darunter auch VR-Simulationen.

Sehen und erleben

In den Produktionsstraßen wachsen klassische Fertigungsmethoden, Automatisierung und Vernetzung zusehends zusammen. Dieser Entwicklung trägt auch der Veranstalter Reed Messe Rechnung. In seinen Messeformaten Smart Automation Austria, Intertool sowie in der neuen, parallel stattfindenden Ausstellung "C4I – Connectivity for Industry" wird das große Potenzial der Technologien für interessierte Fachbesucher sichtbar gemacht. Auch mittelständische Unternehmen, die ihre Arbeitsprozesse erst in den kommenden Jahren anpassen werden, sollen hier angesprochen werden.

In den Produktionsstraßen wachsen klassische Fertigungsmethoden, Automatisierung und Vernetzung zusehends zusammen.
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Neben Exponaten und Fachinformationen werden den Besuchern auch Anschauungsbeispiele aus der Praxis geboten – ein Einblick in sämtliche Produktbereiche der industriellen Automatisierungstechnik: Fabrik- und Prozessautomatisierung von der Komponentenebene bis hin zu Komplettlösungen sowie integrierte Automatisierungstools. Die Messe findet jährlich statt, und zwar abwechselnd in Wien und Linz.

Die smarte Fabrik

Einer der Schwerpunkte bildet die Smart Factory, in der die virtuelle Welt immer mehr Einzug hält. Die Maschinen und die von ihnen bearbeiteten Teile sind miteinander vernetzt. Dabei ist es die Aufgabe des Menschen, diese Prozesse zu überwachen und die Datenflut, die dadurch entsteht, sinnvoll und Mehrwert schaffend zu verarbeiten. Darüber hinaus werden Assistenzsysteme in der Produktion, die Verbindung von IT und OT (Operational Technology), Predictive Maintenance und Condition Monitoring in den Fokus gestellt.

Die Kombination von Fertigung, Automatisierung und IT auf einer Messe ist in dieser Form einzigartig. Ausstellern und Besuchern werden außerdem Side-Events sowie ein Bühnenprogramm geboten. Ein Showcase wird sich mit der Zukunft der Qualitätskontrolle befassen. Unter den rund 150 Ausstellern finden sich namhafte Unternehmen wie ABB, Eaton, Festo, Lenze, Murrelektronik, Sick oder Sonepar. Über 22.000 Besucher werden auf der Smart Automation, der Intertool und der C4I erwartet.

Smart Automation
Dienstag, 15. bis Donnerstag, 17. Mai 2018
9.00 – 18.00 Uhr
Messe Wien, Halle A Eingang A, Messeplatz 1, 1020 Wien
U2-Station: Messe – Prater
www.smart-wien.at