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Taxi-Fahrten werden in Budapest empfindlich teurer.

Foto: AP/Zoltan Mathe

Budapest – Taxi fahren wird ab Mitte des Sommers deutlich teurer in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Die ungarischen Stadtväter haben am Mittwoch eine massive Erhöhung der Tarife beschlossen, die bei Reisen innerhalb der Stadt einer Teuerung um 15 Prozent gleichkommt.

Der Preis für eine – laut Verkehrsexperten durchschnittliche – Fahrt von sieben Kilometer soll von derzeit 2.600 auf rund 3.100 Forint, umgerechnet auf etwa 10 Euro steigen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenportals index.hu.

Die Grundtaxe steigt ab 1. Juli von 450 auf 700 Forint, der Kilometerpreis von 280 auf 300, und die Zeittaxe um fünf auf 75 Forint. Damit werden kürzere Fahrten wesentlich teurer, während bei längeren Reisen die Preissteigerung niedriger ausfällt.

Die Taxitarife sind in Budapest seit 2013 von der Stadtverwaltung geregelt, in allen Taxis zahlen die Fahrgäste Preise nach einer einheitlichen Tariftabelle. Dementsprechend sollen die Wagen einheitlich gelb sein und diversen Auflagen entsprechen. Diese Maßnahmen haben den früher liberalen Markt durchgerüttelt, dafür aber zu einem Qualitätssprung im Service beigetragen, meinte der Budapester Hauptbürgermeister István Tarlós in einem Rundfunkinterview am Donnerstag. Wenn die Preise zu hoch sind, werden die Leute auf die öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, gab sich der Politiker optimistisch.

Uber-Rückzug

Als der US-Fahrtenvermittler Uber in Budapest die per Verordnung geregelten Preise deutlich unterbot, forderten die Taxiunternehmen in Budapest einheitliche Konditionen für alle. Die Regierung stellte sich auf die Seite der Taxiunternehmen und die immer strikter werdenden Auflagen führten dazu, dass Uber Mitte 2016 das Handtuch warf und Ungarn verließ. Somit blieben die gelben Taxis ohne Konkurrenz in Budapest.

87 Prozent der Taxifahrer haben die Tariferhöhung gefordert, sagte laut dem Wirtschaftsmagazin HVG der Sprecher der Budapester Industrie- und Handelskammer. Sie haben den Wunsch nach höheren Preisen damit begründet, dass die Gewinnspanne zu niedrig sei und zu wenig neue Fahrer ins Geschäft einsteigen. Die Stadtversammlung hat den Vorschlag des Taxiverbandes angenommen, aber letzten Endes eine etwas niedrigere Preiserhöhung beschlossen, als ursprünglich gefordert. (APA, 27.4.2018)