Wien – Wirtschaftsnahe Forschungsprojekte aus Österreich wurden Donnerstagabend in Wien mit den Houskapreisen und insgesamt 380.000 Euro ausgezeichnet. In der Kategorie "Universitäre Forschung" siegte Stefan Ameres vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), in der Kategorie "Forschung & Entwicklung in KMU" das Wiener Unternehmen Swimsol.

Auszeichnung für Sequenzierungs-Werkzeug

Der von der B&C Privatstiftung vergebene Houskapreis wurde zum 13. Mal verliehen. In der Uni-Kategorie waren in diesem Jahr fünf Projekte nominiert, in der KMU-Kategorie drei. Die Sieger in den beiden Kategorien erhielten ein Preisgeld von je 150.000 Euro, die anderen Nominierten Anerkennungspreise in Höhe von je 10.000 Euro. Ausgewählt wurden sie durch eine Jury und zwei Fachbeiräte. Zudem wurde in jeder Kategorie ein Publikumssieger mit weiteren 10.000 Euro prämiert. Grundsätzlich ist der Houskapreis mit 400.000 Euro dotiert – weil es heuer nur drei Nominierungen in der KMU-Kategorie gab, sollen die übrig gebliebenen 20.000 Euro im kommenden Jahr vergeben werden.

Ameres und sein Team haben ein Sequenzierungs-Werkzeug namens SLAMseq entwickelt, mit dem man einfach sehen kann, welche Gene wann und wie lange aktiv sind und plötzliche Änderungen in der Genexpression – die Umsetzung der Information eines Gens in das jeweilige Produkt, etwa ein Protein – einfach messen kann. Damit können Abweichungen in Genexpressionsmustern bestimmt werden, welche schwere Krankheiten wie Krebs hervorrufen können. Die in Zusammenarbeit mit dem Biotechnologie-Unternehmen Lexogen GmbH zur Marktreife entwickelte Methode berge enormes Potenzial sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Pharmaindustrie in Bezug auf Wirkstoffmechanismen von Medikamenten, heißt es in einer Aussendung der B&C Privatstiftung.

Schwimmende Solaranlagen

Die Wiener Firma Swimsol hat in Kooperation mit dem Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik der Technischen Universität (TU) Wien ein meerestaugliches, schwimmendes Solarenergiesystem entwickelt. Es eignet sich etwa für tropische Inselstaaten, wo Strom teuer und umweltbelastend fast ausschließlich mit Dieselgeneratoren produziert wird. Die Sonneneinstrahlung ist dort zwar hoch, allerdings der Platz an Land begrenzt. Mit der entsprechenden Anzahl an Plattformen und einem Batteriesystem kann eine schwimmende Solaranlage die Dieselgeneratoren ersetzen. Auf den Malediven hat das Unternehmen bereits erste Projekte realisiert. (APA, red, 27. 4. 2018)