Wien – Gräserpollenallergikern steht nun eine harte Zeit bevor. In Österreich hat die Blüte der Süßgräser begonnen. Drauf macht der Pollenwarndienst der Med-Uni Wien aufmerksam und empfiehlt Allergikern, Antihistaminika vorrätig zu haben.
400 Millionen Menschen weltweit leiden dem Pollenwarndienst zufolge in irgendeiner Form unter einer Allergie gegen Gräserpollen mit Symptomen wie Schnupfen, Husten und schweren Atemproblemen. Aktuell blühen auf den Wiesen das Ruchgras und das Wiesen-Fuchsschwanzgras. In der kommenden Woche werden das Wiesenrispengras und das Knäuelgras zu blühen beginnen – beide sind laut den Experten von hoher Relevanz für Allergiker.
Auch Haustiere können allergisch sein
Gräserpollen gehören zu den häufigsten Auslösern allergischer Symptome vom Heuschnupfen bis zum Asthma, einer chronischen und potenziell gefährlichen Erkrankung. Die sichtbaren Symptome sind nur "die Spitze des Eisberges", denn in Wahrheit reagiert der gesamte Körper, sogar mit Blutbildveränderungen. "Das erklärt die starke Müdigkeit und Leistungsschwäche der Betroffenen", erläutert Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Med-Uni Wien.
Allergiker, die sich mit Sport fit halten wollen, erleben gerade während der körperlichen Betätigung eine Verstärkung ihrer Symptome, die auch einen Asthmaanfall auslösen können. "Gräserpollen machen die Betroffenen krank und Umweltfaktoren verschärfen auch noch die Allergenität des Pollens", erklärt die Allergologin. "Übrigens können auch unsere Haustiere, besonders Hunde und Pferde, an Gräserpollenallergien leiden."
Gräserpollenallergiker sollten bei vorliegender Diagnose die symptomatische Therapie vorrätig haben: Antihistaminika in Tablettenform oder als Lösung für Kinder. Zudem ist ein Asthmaspray hilfreich, rät die MedUni. "Es könnte auch jetzt noch eine Allergen-Immuntherapie gegen Gräserpollen angedacht werden, da man heute dazu übergegangen ist, auch knapp vor bis über die Saison zu impfen. Ein optimaler Erfolg stellt sich jedoch erst nach einiger Zeit ein. Prinzipiell besser ist es, die Immuntherapie im Herbst zu planen, dann wird die Pollensaison des darauffolgenden Jahres mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit wesentlich leichter fallen", erklärt Jensen-Jaroli. (APA, 28.4.2018)