Nur 82 der 140 ausgestellte Werke waren tatsächlich von dem Künstler Etienne Terrus.

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Paris – Weil sich gut die Hälfte seiner Bilder als Fälschungen erwiesen haben, ist ein Museum in Südfrankreich mit einer deutlich verkleinerten Sammlung wiedereröffnet worden. Das Museum in dem Dorf Elne, das gänzlich den Werken des französischen Malers Etienne Terrus gewidmet ist, öffnete am Freitag wieder seine Pforten – und verfügt nun nur noch über 58 statt 140 Gemälde.

Die Ausdünnung der Sammlung sei "eine Katastrophe für die Gemeinde", sagte Bürgermeister Yves Barniol am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Bürgermeister hatte Anzeige erstattet, nachdem sich 82 der insgesamt 140 ausgestellten Werke als Fälschungen herausgestellt hatten. Der Schwindel war aufgeflogen, als im August nach der Renovierung des Museums eine neue Ausstellung organisiert werden sollte. Kurator Eric Forcada entdeckte Unstimmigkeiten bei einigen Gemälden. Im Zuge der folgenden Ermittlungen wurden mehr als 80 Werke beschlagnahmt.

Die Gemeinde beziffert den Schaden auf mehr als 160.000 Euro. Die Polizei in Perpignan ermittelt wegen Fälschung und Betrugs. Terrus war ein Zeitgenosse des französischen Malers Henri Matisse und wird für seine Bilder von lichtdurchfluteten Küstenlandschaften geschätzt. Er starb 1922. (APA, 29.4.2018)