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Instagram erfreut sich trotz des Datenskandals bei Facebook großer Beliebtheit – obwohl die Foto-Plattform dem sozialen Netzwerk angehört.

Foto: AP/Guan

Facebook kam im Zuge des Datenskandals rund um Cambridge Analytica ordentlich in die Bredouille. CEO Marc Zuckerberg musste vorm US-Senat aussagen und eine Kampagne namens #DeleteFacebook sollte Nutzer des sozialen Netzwerks dazu bewegen, ihr Profil zu löschen. Rund um die Debatte um Facebook blieb eine Plattform recht unangetastet: Instagram.

Bei Jungen sehr populär

Der Dienst wurde 2012 von Facebook übernommen und erfreut sich immer mehr Nutzer, darunter auch prominente User, die nicht (mehr) auf Facebook sind. Besonders Jüngere nutzen Instagram, in den USA verwenden bereits 71 Prozent aller 18- bis 24-Jährigen das Service. Für Facebook hat sich die Plattform zu einem lukrativen Geschäft entpuppt, 28 Prozent der mobilen Erlöse kommen mittlerweile von dem Foto-Dienst.

"Erfolgreichste Plattform der Welt"

"Instagram ist aktuell die erfolgreichste Plattform der Welt, wenn man einen Blick auf das Engagement der User wirft", sagt New York University Professor Scott Galloway. Hinsichtlich der Debatte rund um Facebook stellt sich nun die Frage, wieso der Dienst weiterhin so populär ist, obwohl er eigentlich dem stark kritisierten Unternehmen untersteht.

Viele kennen Verbindung nicht

Offenbar wissen viele Instagram-User nicht mal, dass das Service dem sozialen Netzwerk angehört. Eine Umfrage hat ergeben, dass 56 Prozent der befragten US-Amerikaner nicht wissen, dass der Dienst zu Facebook gehört. Es hat sich für das Unternehmen wohl ausgezahlt, dass man eine Verbindung bisher unter den Tisch kehrte und auch nicht bewarb.

Propaganda über Instagram verbreitet

Allerdings hat auch Instagram mit den gleichen Problemen wie Facebook zu kämpfen. So wurden im Zuge der Recherchen zu russischen Einmischungen beim US-Wahlkampf aufgedeckt, dass 170 Accounts auf dem Foto-Dienst Propaganda verbreitet hatten. Auf Facebook waren es nur 120 Seiten.

Zielgruppengerechte Werbung

Auch die zielgruppengerechte Werbung ist auf Instagram möglich – mit Daten von Facebook. Nachdem der Datenskandal rund um Cambridge Analytica öffentlich wurde, wurde bei den Datenschutzeinstellungen des Foto-Dienstes rasch reagiert. Zugriffe von Drittanwendungen wurden abgeschnitten und auch Instagram-Nutzer konnten alle Daten herunterladen, die jemals über sie gespeichert wurde.

Selbstbild wird verzerrt

Zuletzt soll die Plattform auch einen negativen Einfluss auf die mentale Gesundheit von hauptsächlich jüngeren Nutzern haben. Die Probleme hierbei reichen von Angstzustände, Depressionen, bis hin zu Mobbing und ein verfälschtes Selbstbild. Junge Frauen, die regelmäßig Instagram verwenden, sollen mit sich selbst deutlich unzufriedener sein.

PR-Offensive für Instagram

Auch hier wurde in die PR-Offensive gegangen. Problematische Hashtags können ausgeblendet werden und im April wurde angekündigt, dass man Instagram zu einem sicheren Ort machen will, auf dem sich User wohler fühlen. Wie diese Strategie aussieht, wollte man nicht weiter offenbaren. (red, 29.04.2018)