Den Montag zwischen dem Sonntag und dem 1. Mai nennt man in Österreich Fenstertag, in Oberösterreich (oder bei XXXLutz) Zwickeltag, aber auch Brückentag, Klemmtag und Ähnliches ist im Umlauf. Journalisten nehmen solche Tage gern zum Anlass, um zu räsonieren, welcher Begriff aus diesem prallen Bezeichnungsangebot denn der "richtige" sei.

Diese etwas abgenutzte Übung wollen wir uns heute verkneifen. Ersatzhalber unterbreiten wir ein paar individuell maßgeschneiderte Vorschläge für die optimale Nutzung dieses besonderen Montags. Tipp für Hans Jörg Schelling, den Mann, der aus dem Zwickeltag-Möbelhaus kam: Nachschauen, wie viel Rubel die Gazprom aufs Gehaltskonto überwiesen hat, danach gemütlicher Nachmittag auf der Datscha. Für Michi Häupl: Zur Vorfeier des 1. Mai alle fünf grade sein lassen und sich ausnahmsweise zwei, drei Gläschen Alkohol genehmigen.

Tipp für Sebastian Kurz: Versäumnisse der letzten Wochen mit einem Ein-Tages-Crashkurs ("Beantwortung parlamentarischer Anfragen, leicht gemacht") ausbügeln. Ihre Volkshochschule hilft gern weiter! Eva Glawischnig: Zur Abwechslung vom Nachdenken über die großen moralischen Fragen der Zeit ausspannen und stattdessen das Spielglück an der einarmigen Banditin versuchen. Wie schon der Lateiner sagte: Carpe diem! Nutze das Fenster (oder den Zwickel, wenn Ihnen das lieber ist).