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Die 39-jährige Pornodarstellerin will sich vom Weißen Haus nicht einschüchtern lassen.

Foto: AP Photo/Mary Altaffer

Ihre Chancen, US-Präsident Donald Trump zu Fall zu bringen, könnten größer sein als jene des Sonderermittlers Robert Muller III: Die Öffentlichkeit kennt die 39-jährige Frau aus Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana unter ihrem Künstlernamen Stormy Daniels. Nach angeblichen Einschüchterungsversuchen gegen sie und ihre mittlerweile siebenjährige Tochter wegen einer Affäre mit Trump ist sie auf einer Mission gegen den Staatsmann. Nun hat sie ihn sogar wegen Verleumdung geklagt.

Geboren wurde Daniels als Stephanie Gregory am 17. März 1979 in Baton Rouge, in einer "sehr schlechten Nachbarschaft", wie sie der New York Times erzählte. Als sie vier Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden, ihre Mutter zog sie auf. Viel Geld stand der kleinen Familie nicht zur Verfügung. Nicht immer gab es Strom, sagte Daniels in Interviews. Eigentlich wollte sie Journalistin werden. Oder Tierärztin. Ihre Liebe zu Pferden lebt sie heute bei Wettbewerben im Geländereiten aus. Doch mit 17 Jahren trat Daniels erstmals als Gast in einem örtlichen Stripclub auf. Das College war vergessen, "Stormy Daniels" geboren.

Metal und Whiskey

Mit dem Künstlernamen dokumentiert die Stripperin ihre Liebe zur Metal-Band Mötley Crüe, deren Bassist seine Tochter Stormy (auf Deutsch "stürmisch") getauft hatte. Der Nachname Daniels geht auf eine Werbung der Whiskeymarke Jack Daniels zurück: "ein Liebling des Südens".

Bereits mit Ende 20 war Daniels dem Strippen entwachsen und eine Größe im Pornofilmbusiness. Mit Branchenpreisen als Darstellerin und Regisseurin ausgezeichnet, war sie aber auch für ihr knallhartes Vorgehen bekannt. Wegbegleiter berichten von Kündigungen, wenn ein Darsteller eine Szene vergeigt hatte, oder von der Aufforderung an einen Schauspieler, seinen "dämlichen Künstlernamen" zu ändern.

Wechsel zu den Republikanern

Ihr Ruhm wuchs so sehr, dass ihre Fans sie 2010 dazu bewegen wollten, für einen Senatssitz in Louisiana zu kandidieren. Die bis dahin eingetragene Demokratin wechselte zu den Republikanern. Der Grund: "Ich hatte gehört, dass die Republikaner eine Spendenveranstaltung in einem Nachtclub in Los Angeles finanziert hatten. Das hat mir gefallen." Doch mit ihren Themenschwerpunkten Wirtschaft, Frauen im Beruf und Kinderschutz kam Daniels nicht durch. "Die Medien haben mich nie ernst genommen", sagte sie, als sie ihre Wahlkampagne vorzeitig abbrach. Das hat sich nun geändert. (Bianca Blei, 1.5.2018)