Bremerhaven – Forscher haben in der Nordsee eine neue, bis zu drei Zentimeter große Flohkrebsart nachgewiesen. In der Welt der Flohkrebse, in der sich viele Arten im Millimeterbereich bewegen, gehören die bislang übersehenen Tiere somit zu den größeren Exemplaren.

"Man rechnet nicht unbedingt damit, in der Nordsee noch auf unbekannte Arten zu stoßen", sagte Jan Beermann vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut am Mittwoch. Die Nordsee sei schließlich eines der am besten untersuchten Meeresgebiete der Welt. Veröffentlicht wurde die Neuentdeckung im Fachmagazin "Scientific Reports".

Genau geschaut

Dem Wissenschafter gelang der Nachweis zusammen mit Kollegen der Universitäten Oldenburg und Potsdam über die Analyse von Erbgutinformationen. Die Wissenschafter hatten ursprünglich die Art Epimeria cornigera untersucht. Dabei kamen ihnen Zweifel, ob sie es tatsächlich nur mit einer Flohkrebsart zu tun hatten. "Als wir dann genauer hinschauten, bemerkten wir, dass einige Tiere beispielsweise spitzere Beinplatten als andere hatten, auch wenn diese subtilen Unterschiede nicht leicht zu erkennen sind", berichtete Beermann.

Die schillernd rote neue Art, Epimeria frankei, sei vom Mittelmeer bis in die Nordsee zu finden, während die alte Art, Epimeria cornigera, eher im nördlichen Nordatlantik zu finden sei. "Nur in der Nordsee gibt es ein kleines Überlappungsgebiet", sagte Beermann. (APA, red, 2. 5. 2018)