Perugia – 65 getötete JournalistInnen, 326 in Haft, 54 als Geisel genommen – das ist die traurige Jahresbilanz zur Lage der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen für das Jahr 2017.

Die Bedingungen für JournalistInnen haben sich weltweit verschlechtert, das zeigt der vor wenigen Tagen veröffentlichte Bericht von Reporter ohne Grenzen. Haftstrafen, Nötigung, öffentliche Diffamierung, Verfolgung, bis hin zu Mord: In vielen Ländern der Welt müssen JournalistInnen unter den prekärsten Bedingungen arbeiten.

Neun Medienmenschen über Repressionen

Beim internationalen Journalismus-Festival in Perugia 2017 wurde diese Entwicklung diskutiert. In der Videoreihe "Resist" für den STANDARD berichten neun MedienvertreterInnen aus allen Teilen der Welt über ihre Erfahrungen, wie sie mit Repressionen umgehen, und welche Strategien des Widerstands sie ihren KollegInnen empfehlen können.

Resist, Teil 1: Maria Gianniti

Die Video-Serie "Resist" eröffnet die Italienerin Maria Gianniti, die als Auslandskorrespondentin Repressionen des das ägyptischen Militärs am eigenen Leib erfahren hat. Als Gegenstrategien empfiehlt sie eine Mischung aus dem klugen Einsatz einfacher technischer Mittel und einem verlässlichen menschlichen Netzwerk.

Maria Gianniti ist Auslandskorrespondentin für den italienischen öffentlich-rechtlichen Sender Rai1 News. Der Fokus ihrer Berichterstattung liegt auf dem Nahen Osten. 2013 wurde sie im Zuge ihrer Berichterstattung von der ägyptischen Armee festgenommen und für mehrere Stunden festgehalten.

Beim internationalen Journalismus-Festival in Perugia war Maria Gianniti auf den Podiumsdiskussionen "Al-Sisi’s Egypt: election, repression, the Giulio Regeni case" und "Investigating links between governments and organised crime: the murders of Daphne Caruana Galizia und Ján Kuciak" zu sehen. (Konstantin Auer, Miriam Hübl, 8.5.2018)

DER STANDARD