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Bisher war unklar, wann Whatsapp Werbung bekommt.

Foto: reuters/Ruvic

Lange Zeit war unklar, wie beziehungsweise wann Whatsapp monetarisiert werden soll. 2012 erklärte Whatsapp-Gründer Jan Koum in einem Blog-Post noch, warum der Messenger keine Anzeigen verkauft. Damals bezeichnete er Werbung unter anderem als "Beleidigung deiner Intelligenz" und "Unterbrechung deines Gedankenganges". Allerdings war deutlich, dass Facebook in Zukunft Geld mit Whatsapp einnehmen möchte. Schließlich hatte der Konzern 2014 rund 19 Milliarden US-Dollar für den Dienst gezahlt.

Offenheit gegenüber Werbung

Nun soll es bald so weit sein, wie David Marcus, Vizepräsident von Whatsapp, der US-Nachrichtenseite CNBC bei der Facebook-Entwicklerkonferenz F8 sagte. "Was Werbung betrifft, werden wir Whatsapp definitiv weiter öffnen", erzählte er. Was das genau bedeutet, erklärte er jedoch nicht – was nun für zahlreiche Gerüchte sorgt.

Jedenfalls bestätigte er auf Nachfrage bloß, dass auch große Konzerne künftig die Möglichkeit haben werden, mit Nutzern auf der Plattform zu kommunizieren. Bisher konnten nur kleinere Unternehmen über eine Business-Version von Whatsapp Nachrichten mit Kunden austauschen. Die Einführung klassischer Werbung, wie etwa im Facebook Messenger, wurde bisher nicht angekündigt.

Werbegegner Koum verließ Unternehmen

Gründer Jan Koum hatte am Montag angekündigt, das Unternehmen auf eigenen Wunsch zu verlassen. Sein Mitgründer Brian Acton trennte sich bereits 2017 von Whatsapp. Die "Washington Post" berichtete, es habe Streit mit Facebook um die Datennutzung sowie die strikte Verschlüsselung bei Whatsapp gegeben. Analysten spekulierten seitdem, dass der Dienst mit seinem Ausscheiden Werbung offener gegenüberstehen könnte.

Marcus dementierte weiters gegenüber CNBC, dass Koum das Unternehmen aufgrund der von der "Washington Post" genannten Differenzen verlassen hat. Koum habe sich einfach dafür entschieden, etwas anderes zu tun. (muz, 4.5.2018)