Rechts im Bild das 2012 fertiggestellte "Aspern IQ", das nun südlich angrenzend um zwei Bauteile erweitert wird. Im Endausbau wird das nunmehrige Technologiezentrum aus fünf Bauteilen bestehen.

Visualisierung: ATP/Telegram71

"Multifunktionszone" im EG für die Zielgruppe Industrie 4.0.

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Es war nicht nur das allererste Gebäude, das in der Seestadt Aspern in Wien-Donaustadt fertiggestellt wurde, sondern auch das erste Plusenergiegebäude Österreichs: Das Technologiezentrum Aspern IQ wurde Ende 2012 eröffnet und füllte sich dann sukzessive mit Nutzern. Heute ist es bis auf kleinere Restflächen vollständig vermietet; unter anderem dient es seit vergangenem Herbst der Privatuniversität Schloss Seeburg mit Hauptsitz in Seekirchen am Wallersee als Wiener Standort. Einer der ersten Mieter war auch die TU Wien, zunächst mit dem Projekt researchTUb, seit Herbst mit einer "Pilotfabrik Industrie 4.0". Diese forscht an "intelligenter Produktion".

Auf die "Industrie 4.0" setzt der Bauherr, die Wirtschaftsagentur Wien, auch bei der nun anstehenden Erweiterung des Aspern IQ, das nun aber eigentlich nur noch "Technologiezentrum Seestadt" genannt wird. Für Bauteil 2 mit 6800 m² liegt die Baugenehmigung bereits vor, Rainer Holzer, Chef der Immo-Sparte der Wirtschaftsagentur, kündigt den Spatenstich noch vor dem Sommer an.

Gemeinsam mit Bauteil 3 wird das Technologiezentrum dann 19.000 m² an Büros, Laboren und Flächen für "produktionsorientierte Forschungsunternehmen" aufweisen. Tiefgarage werden die Bauteile 2 und 3 keine bekommen, eine solche wird dann erst in den für später geplanten Bauteilen 4 und 5 entstehen.

Null- statt Plusenergiehaus

Bauteil 2 – wie schon Teil 1 von ATP Architekten geplant – wird eine "überhohe" Erdgeschoßzone als "Multifunktionszone" bekommen. Hier sollen auch schwerere Hightech-Maschinen aufgestellt werden können, erklärt Holzer. Weil man im Bauteil 1 einmal eine große Fräsmaschine nur mit Mühe unterbrachte, sind in den nächsten beiden Bauteilen für solche Zwecke kleine "Ladehöfe" vorgesehen. "Lifte und Gänge werden außerdem mit Europaletten befahrbar sein", so Holzer.

Ein Plusenergiehaus, das mehr Energie gewinnt, als es benötigt, wird Bauteil 2 nicht mehr werden, "das ging sich bei Bauteil 1 nur mit EU-Förderungen aus", sagt Holzer. Immerhin soll Bauteil 2 aber ein Nullenergiehaus werden, das auch ins großangelegte Forschungsprojekt "Aspern Smart City Research" eingebettet wird.

Flächen für Co-Worker

Die Fertigstellung ist für Herbst 2019 geplant, Holzer hat für 20 Prozent der Flächen schon "konkrete Anfragen", wie er zum STANDARD sagt. Die Vermarktung wird derzeit noch selbst erledigt, ab Herbst wird man dann auch mit Maklern zusammenarbeiten.

Flächen für Start-ups (bzw. Uni-Spin-offs) und Coworker soll es ebenfalls geben, konkret werden 400 bis 500 m² dafür reserviert – "quartalsweise kündbar", verspricht Holzer. (Martin Putschögl, 5.5.2018)