Kein Erfolgserlebnis für Thomas Letsch und die Austria im letzten Heimmatch im Happel.

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Wien – Die Austria hat sich mit einem torlosen Remis gegen die Admira aus dem Happel-Stadion sowie dem Europacup-Rennen verabschiedet. Durch das 0:0 erledigte sich am Samstag die Frage über ein internationales Antreten in der kommenden Saison für die Wiener endgültig. Die fünftplatzierte Admira ist mit weiter zehn Zählern Vorsprung drei Runden vor Saisonende nicht mehr einzuholen.

Die Südstädter können ihrerseits bereits mit dem Europacup planen. Durch die Niederlage von Mattersburg gegen Altach beträgt der Vorsprung auf die sechstplatzierten Burgenländer nun acht Zähler. Im Duell am kommenden Samstag in Maria Enzersdorf muss Mattersburg unbedingt gewinnen, um die Mannschaft von Ernst Baumeister noch einholen zu können.

Holzhauser "nicht zu 100 Prozent bereit"

Ihren vorerst letzten Heimauftritt im ungeliebten Ausweichquartier im Prater – der Heimauftritt gegen Salzburg in Runde 36 steigt voraussichtlich in Wiener Neustadt – gestaltete die Austria zunächst stürmisch. Von der ersten Minute an versuchte die Elf des um einen langfristigen Vertrag kämpfenden Trainers Thomas Letsch, die Admiraner früh zu stören. Ein Name fehlt bei den Violetten: Raphael Holzhauser, der – wie diese Woche bekannt wurde – die Austria mit Saisonende verlässt, saß auf der Bank. Die Sache lasse ihn nicht kalt, Holzhauser sei "nicht zu 100 Prozent bereit" sagte Letsch vor Anpfiff gegenüber Sky.

Ohne Holzhauser erarbeiteten sich die Wiener vor allem durch Felipe Pires gute Einschussmöglichkeiten. Der nach der Saison zu Hoffenheim zurückkehrende Brasilianer hatte in der 28. und 29. Minute nur noch Admira-Torhüter Andreas Leitner vor sich, seine Abschlüsse fielen aber zu unplatziert aus. Leitner war nach einer halben Stunde ohnehin bereits warm geschossen. Thomas Salamon prüfte ihn nach einem Eckball in der 7. Minute erstmals, bei einem Freistoß von Michael Madl knapp neben das Kreuzeck wäre Leitner indes chancenlos gewesen (36.).

Elfmeter-Reklamationen

Die Austria reklamierte bis zum Pausenpfiff auch zweimal erfolglos einen Elfmeter. Zunächst agierte der 17-jährige Debütant Emanuel Aiwu im Strafraum gegen Florian Klein mit viel Körpereinsatz, dann traf Wilhelm Vorsager Gegenspieler Dominik Prokop nach einem Eckball in der Magengegend. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ließ bei der Aktion kurz vor dem Pausenpfiff weiterlaufen. Die Admira war vor allem in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht im Spiel. Lukas Grozurek lieferte in der ersten Halbzeit nur einen halbwegs gefährlichen Torschuss ab (24.).

Am Spielgeschehen änderte der Seitenwechsel vorerst wenig. Die Austrianer liefen an, Leitner klärte beispielsweise vor dem heranstürmenden Prokop. Ein völlig verunglückter Fersler von Jungverteidiger Alexandar Borkovic hätte der Admira aber plötzlich fast die Führung ermöglicht, Grozurek scheiterte jedoch an Pentz (54.). Durch die sich plötzlich gebotene Chance hatten die Südstädter ein wenig Aufwind. Eine Abseitsentscheidung gegen Marin Jakolis fiel äußerst knapp aus, der Admira-Stürmer war erbost (58.).

Lattenpech für Violett

Holzhauser kam schließlich in der 69. Minute aufs Spielfeld. Der Spielgestalter hätte fast noch ein Tor erzielt, die Stange rettete in der 81. Minute aber für den geschlagenen Leitner. Das Wollen war der Austria bis zuletzt nicht abzusprechen. Die Admira verteidigte den Punkt jedoch erfolgreich und am Ende mit ein wenig Zittern. Zusetzen konnte die Austria im Finish nicht mehr. Bei den Wienern wird nun eine weitere Personalentscheidung erwartet. Punkto Trainersuche könnte laut Sportdirektor Franz Wohlfahrt eine "relativ schnelle" Entscheidung fallen. (APA, 5.5.2018)

Bundesliga, 33. Runde:

Austria Wien – FC Admira 0:0
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 6.050, SR Schüttengruber

Austria: Pentz – Klein, Madl, Borkovic, Salamon – Serbest (69. Holzhauser) – Demaku, Prokop (69. Monschein), Grünwald – Friesenbichler (80. Venuto), Pires

Admira: Leitner – Zwierschitz, Wostry, Strauss, Aiwu – Lackner, Vorsager – Sax (93. Hausjell), Merkel (84. Toth), Grozurek – Jakolis (71. Starkl)

Gelbe Karten: Serbest, Monschein bzw. Jakolis