Tower Bridge (London, UK)

Die Tower Bridge ist wohl eines der bekanntesten Postkartenmotive und neben dem Big Ben und dem Buckingham Palace einer der beliebtesten Touristenhotspots Londons. Die neugotische Brücke, die die Stadtteile Tower Hamlets und Southwark miteinander verbindet, hat ihren Namen vom nahe gelegenen Tower of London und nicht – wie viele vermuten – von den beiden Türmen, die die Brücke zieren. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie erbaut, um das wachsende Verkehrsproblem in London zu lösen. Um die Schifffahrt nicht zu unterbrechen, wurde sie als Klappbrücke konstruiert, die bei Bedarf auch heute noch hochgeklappt wird. Allerdings nur noch selten, da die Themse mittlerweile hauptsächlich von Ausflugsschiffen genutzt wird. Neben dem Fußweg seitlich der Fahrbahnen können Besucher die Brücke auch über einen Glasboden überqueren. Allerdings sollte man hierfür schwindelfrei sein, denn der Übergang befindet sich in 42 Meter Höhe.

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Golden Gate Bridge (San Francisco, USA)

Damit man die Golden Gate Bridge in ihrer vollen Pracht bestaunen kann, gehört auch ein bisschen Glück dazu. Denn gerade zur Hauptreisezeit in den Sommermonaten hält sich oft hartnäckiger Nebel über der Bucht von San Francisco. Bei ihrer Eröffnung 1937 war sie mit 2,7 Kilometern die längste Brücke der Welt, sie gehört auch heute noch zu den mächtigsten Bauwerken. Sechs Fahrbahnen und zwei Rad- und Fußwege in jede Richtung verbinden San Francisco mit dem Napa- und dem Sonoma-Valley. Mehr als 120.000 Autos passieren täglich die Brücke, und so ist sie nicht nur ein wichtiger Verkehrspunkt, sondern auch eines der Wahrzeichen der USA. Bekannt ist die Brücke auch wegen ihrer orange-roten Farbe, die sie aber ursprünglich gar nicht haben sollte. Für die Brücke war eine graue Lackierung vorgesehen, das Orange ist lediglich eine Rostschutzgrundierung. Es heißt, dass dem Ingenieur die Farbe damals so gut gefallen habe, dass sie bleiben durfte.

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Rialtobrücke (Venedig, Italien)

Eine der vielen Sehenswürdigkeiten in Venedig führt über den Canal Grande. Die Rialtobrücke ist eine der ältesten Brücken der berühmten Lagunenstadt und verbindet die Stadtteile San Polo und San Marco. Der Name kommt vom nahe gelegenen Rialto-Viertel in San Polo, das einst einer der wichtigsten Handelsplätze Venedigs war. Die Rialtobrücke war lange Zeit die einzige Brücke über den Canal Grande und damit ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Viele Schiffe legten direkt am Ufer an, Händler verkauften ihre Waren auf der Brücke. Bis zum Bau der Rialtobrücke gab es aber viele Diskussionen über die Finanzierung und vor allem über die Gestaltung. Bis zur Fertigstellung 1507 standen ausschließlich Holzbrücken an der Stelle, die aber Verwitterung oder auch Bränden zum Opfer fielen. Die heutige Rialtobrücke war damit die erste Brücke, die aus Stein gebaut wurde, und ist mittlerweile der Touristenhotspot der Stadt.

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Pont Alexandre III (Paris, Frankreich)

Detailverliebt und reichlich verziert gibt sich der Pont Alexandre III in Paris, der das achte Arrondissement mit dem Invalidendom auf der anderen Seite der Seine verbindet. Erbaut wurde er anlässlich der Weltausstellung 1900. Namensgeber war Zar Alexander III., der wesentlich an der Verbesserung der französisch-russischen Beziehung mitwirkte. Die Herausforderung bestand damals in der Konstruktion, denn die Brücke sollte zum einen so flach wie möglich sein, um den Blick auf den Invalidendom nicht zu beeinträchtigen, zum anderen aber sollte der Schiffsverkehr nicht durch Brückenpfeiler behindert werden. Schließlich entschied man sich für eine Stahlbrücke, über die heute drei Fahrspuren und zwei Radwege führen. Typisch für die neobarocke Bauweise ist die Brücke überladen mit dekorativen Elementen: Vergoldete Figuren, Wappen und verschnörkelte Straßenlaternen locken jede Menge Touristen an.

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Bixby Creek Bridge (Big Sur, USA)

Man kennt sie aus Filmen, Serien, Werbespots, von Postkarten und Urlaubsfotos: Die Bixby Creek Bridge gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Brücken der Westküste der USA. Zum einen, weil die Brücke selbst ein spektakulärer Anblick ist, zum anderen, weil sich kurz vor der Brücke einer der schönsten Aussichtspunkte Kaliforniens befindet. Sie liegt direkt am berühmten Highway #1, dem Pacific Coast Highway, der Los Angeles und San Francisco miteinander verbindet. 1993 eröffnet, gehört die Bixby Creek Bridge noch zu den jüngeren Brücken in dieser Auswahl und ist fast seit Anbeginn ein Anlaufpunkt für Touristen.

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Ponte Vecchio (Florenz, Italien)

Der Name verrät es schon: Der Ponte Vecchio in Florenz ist die älteste Brücke über den Arno. Erbaut wurde sie 1345, den Zweiten Weltkrieg hat sie unbeschadet überstanden. Der Ponte Vecchio war die erste Steinbrücke in Florenz und ist vor allem wegen der vielen kleinen Geschäfte bekannt, deren Balkone und Fenster über die Brücke hinausragen. Einen Blick auf den Arno hat man also nur am offenen Mittelteil der Brücke. Früher hatten vorwiegend Schlachter und Gerber dort ihre Läden, heute sind fast ausschließlich Juwelier- und Souvenirgeschäfte dort angesiedelt. Der Ponte Vecchio ist eine von nur noch wenigen erhaltenen Brücken, die bebaut sind. Er ist dadurch ein Besuchermagnet, der ganzjährig zahlreiche Touristen anlockt. Eine Attraktion ist auch der Vasarikorridor, der seitlich in den Ponte Vecchio mündet. Dieser verbindet die nahe gelegenen Uffizien mit dem Palazzo Pitti, sodass sich die damaligen Herrscher nicht unters einfache Volk mischen mussten, wenn sie auf die andere Seite des Ufers gelangen wollten.

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Karlsbrücke (Prag, Tschechien)

Fast rund um die Uhr belebt ist auch die Karlsbrücke über die Moldau in Prag. Das Wahrzeichen der Stadt verbindet die Altstadt mit der Kleinseite und ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Tag und Nacht herrscht hier geschäftiges Treiben. Es wimmelt von Straßenmusikern, Souvenirhändlern, Karikaturisten, Porträtisten und natürlich Touristen. Bekannt ist sie heute nicht nur wegen der traumhaften Aussicht mit Blick auf die Burg, sondern auch wegen der vielen Heiligenfiguren, die die Brücke zieren. Mittlerweile sind einige der 30 Figuren durch Kopien ersetzt worden, da einige Originale durch Umwelteinflüsse beschädigt waren. Die älteste Moldau-Brücke bekam ihren Namen erst 1870, davor war sie noch als Prager Brücke bekannt. König Karl IV. gab die Brücke in Auftrag, um deren Bau sich bis heute die Legende hält, dass der Hofastrologe damit beauftragt wurde, den idealen Zeitpunkt des Baubeginns zu errechnen. Seit 1961 ist die Karlsbrücke für den Autoverkehr gesperrt, seitdem stauen sich hier die Menschenmassen.

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Brooklyn Bridge (New York City, USA)

Zu einem New-York-Besuch gehört auch eine Überquerung der berühmten Brooklyn Bridge, vor allem deshalb, weil sie Manhattan mit dem sehenswerten, hippen Brooklyn verbindet. Von der Brooklyn Bridge aus hat man zudem einen fantastischen Blick auf die Skyline Manhattans. Mit 1,2 Kilometern war sie bei ihrer Eröffnung 1883 die längste Brücke der USA. Wie viele andere Städte platzte New York City im 19. Jahrhundert aus allen Nähten, immer mehr Menschen zog es deshalb auf die andere Seite des East River, und so brauchte es eine standhafte Brücke. Konstruiert von dem deutschen Ingenieur Johann August Röbling, hat sie heute sechs Fahrspuren sowie Fuß- und Radwege und ist verkehrstechnisch bedeutend für die Stadt New York.

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Puente Nuevo (Ronda, Spanien)

Für den Besuch des Puente Nuevo im südspanischen Ronda sollte man unbedingt schwindelfrei sein. Die im andalusischen Bergland gelegene Bogenbrücke spannt sich auf 100 Metern Höhe über die Schlucht von El Tajo und verbindet die Städte La Ciudad und El Mercadillo miteinander. Der Puente Nuevo wurde im 18. Jahrhundert als Steinbrücke mit vier Torbögen erbaut, wobei sich der vierte Bogen am unteren Ende über dem Río Guadalevín befindet. Er ist eine der Hauptattraktionen Andalusiens und ein Wahrzeichen von Ronda.

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Ponte Vasco da Gama (Lissabon, Portugal)

Benannt nach dem portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama, soll die Brücke an die Entdeckung des Seewegs nach Indien 1498 erinnern. Vor allem aber sollte die Brücke für eine Verkehrsberuhigung auf dem Ponte 25 de Abril, der zweiten Megabrücke über den Tejo, sorgen. Mit mehr als 17 Kilometern Länge ist sie eine der längsten Schrägseilbrücken der Welt und die längste Brücke Europas. Sie wurde anlässlich der Weltausstellung 1998 gebaut, um das Expo-Gelände direkt mit dem Flughafen zu verbinden. Der Bau wurde allerdings durch einen verheerender Unfall überschattet: Ein Metallgerüst stürzte ein, sechs Arbeiter kamen dabei ums Leben. Zudem mussten über 300 Wasservogelfamilien übersiedelt werden, die im Naturschutzgebiet am Ufer des Tejo lebten. Stolze 900 Millionen Euro kostete der Bau der Brücke.

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Kapellbrücke (Luzern, Schweiz)

Die Bilder der brennenden Kapellbrücke gingen um die Welt. 1993 ging die älteste Holzbrücke Europas und das Wahrzeichen Luzerns in Flammen auf. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt, man vermutet eine unachtsam weggeworfene Zigarette. Luzern entschloss sich, die Brücke wieder originalgetreu aufzubauen, und machte sie erneut zur Touristenattraktion. 1365 als Wehrgang gebaut, verbindet die Kapellbrücke Alt- und Neustadt über die Reuss. Besonders ist sie vor allem wegen ihres Holzdachs und der 111 Bilder, die sich im Giebel befinden. Sie stellen die wichtigsten Eckpfeiler der Schweizer Geschichte dar. Mit mehr als 200 Metern ist sie die längste überdachte Holzbrücke Europas und die einzige der Schweiz, die mit Bildern verziert ist – Graffitis ausgenommen. Das Feuer zerstörte aber 78 der 111 Bilder, nur 30 konnten restauriert werden. Heute erinnern noch verkohlte Überreste an den Brand, die aber der Schönheit der Brücke nichts anhaben können.

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Öresundbrücke (Dänemark/Schweden)

Ob die Öresundbrücke zu den schönsten der Welt gehört, darüber lässt sich streiten. Jedenfalls gehört sie zu den eindrucksvollsten Brücken, mit einer Länge von fast acht Kilometern zählt sie zu den längsten Schrägseilbrücken der Welt. Seit 2000 verbindet sie die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit der schwedischen Küstenstadt Malmö, die man mittlerweile aus diversen Krimiserien kennt. Ihren Namen hat die Brücke von der Meerenge Öresund, über die die Brücke führt. Richtung Kopenhagen endet die Brücke im Drogdentunnel und erweckt den Eindruck, als würde sie im Meer verschwinden. Straßen- und Zugverkehr werden in diesem Abschnitt unter dem Meer weitergeführt, weil die Brücke aufgrund ihrer Nähe zum Kopenhagener Flughafen ansonsten den Flugverkehr stören würde. Der gigantische Bau kostete eine Milliarde Euro.

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Freiheitsbrücke (Budapest, Ungarn)

Die Freiheitsbrücke ist eine der neun Donaubrücken Budapests und verbindet die vormals getrennten Städte Buda und Pest. Sie war die dritte dauerhaft befestigte Brücke über die Donau in Budapest. 1896 als Franz-Joseph-Brücke fertiggestellt, wurde sie von Kaiser Franz Joseph eingeweiht, der symbolisch den letzten Nagel in die Brücke schlug. Wie alle Budapester Donaubrücken wurde auch die Franz-Joseph-Brücke im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht gesprengt, aber verhältnismäßig wenig beschädigt. So konnte sie nur eineinhalb Jahre später wieder originalgetreu aufgebaut werden und wurde zur 1.000-Jahre-Landnahme-Feier Ungarns feierlich als Freiheitsbrücke eröffnet. Das Wahrzeichen Budapests sticht schon von weitem mit seiner grünen Lackierung und der reichlichen Verzierung ins Auge. Zahlreiche Ornamente, das Königwappen und Laternen, wie man sie aus Frankreich kennt, zieren die Brücke. Heute ist sie für Straßenbahnzüge, Autos und Fußgänger passierbar und ein beliebtes Fotomotiv bei einem Budapest-Besuch.

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Ponte Dom Luís (Porto, Portugal)

Einen herrlichen Ausblick über die Altstadt von Porto hat man von der Bogenbrücke, die den Douro überspannt. Nicht umsonst ist der Ponte Dom Luís eines der beliebtesten Fotomotive Portugals. Er verbindet Porto mit der Ortschaft Vila Nova de Gaia, wo sich die Portweinkeller der Stadt befinden. Die Brücke wird auf zwei Fahrbahnen befahren: Auf der oberen fahren die Straßenbahnzüge von Porto, die untere gehört den Autos. Fußgänger können die Brücke oben und unten passieren. Namensgeber war König Ludwig I. von Portugal, der die Brücke 1886 einweihte. Seit 1996 gehört der Ponte Dom Luís auch zum Unesco-Weltkulturerbe.

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Hoover Dam Bypass Bridge (Arizona/Nevada, USA)

Auch bekannt als Colorado River Bridge, ist die Hoover Dam Bypass Bridge ein weiterer Megabau in den USA. Ihr offizieller Name lautet Mike O'Callaghan and Pat Tillman Memorial Bridge, wurde aber wegen seiner Umfahrungsfunktion für den verkehrsüberlaufenen Hoover Dam nach diesem benannt. Die Brücke verbindet die Bundesstaaten Arizona und Nevada und überspannt auf 270 Metern Höhe die Schlucht des Colorado River. Die Hoover Dam Bypass Bridge wurde erst 2010 eröffnet und ist die längste Betonbogenbrücke der USA. Bereits während der Bauarbeiten war die Brücke eine Attraktion, weshalb man Besucherparkplätze mit Aussichtsplattform anlegte. Hier bietet sich auch ein guter Blick auf den Hoover-Staudamm. Auf dem Weg zum Grand Canyon ist die Brücke jedenfalls einen Stopp wert. (Susanne Garber, 8.5.2018)

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