Wien – Dünger und Pflanzenschutzmittel mit Nanopartikeln haben – zumindest im Labor – eine höhere Wirksamkeit als herkömmliche Produkte. Das zeigt eine im Fachjournal "Nature Nanotechnology" veröffentlichte Metastudie von Wiener Umweltwissenschaftern. Ob dies auch im Freiland gilt, sei unklar, entsprechende Studien unter Feldbedingungen würden fehlen, teilte die Uni Wien in einer Aussendung mit.

Durch Nanoteilchen in Düngern und Pflanzenschutzmitteln soll der Einsatz von Wirkstoffen effizienter werden. Davon wird auch eine geringere Umweltbelastung erhofft. Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Melanie Kah vom Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien hat 78 Studien zu dem Thema ausgewertet.

Freilandversuche nötig

Demnach führt der Nanopartikel-Einsatz zu einer Effizienzsteigerung (Medianwert von 20 bis 30 Prozent) – allerdings wurde das Gros der bisherigen Studien im Labor durchgeführt. "Um die Wirkung von Nanopartikeln einschätzen zu können, bräuchte es nun weitere Studien – insbesondere unter Feldbedingungen", so Kah. Aktuell gebe es keine wissenschaftlich fundierte Studie, in der die Effektivität von Nanoformulierungen und deren Wirkung auf die Umwelt unter Feldbedingungen untersucht wurde.

Weil auch noch andere Informationen fehlen, etwa wie die Eigenschaften des Gemisches von Pflanzenschutzmitteln oder Düngern und Nanopartikeln mit deren Größe oder -oberfläche einhergehen, sei derzeit eine fundierte und generelle Bewertung nicht möglich, betonen die Studienautoren. (APA, 7.5.2018)