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Oliver North, unter Reagan Waffenschieber in den Iran, wird Präsident der US-Waffenlobby.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/CHIP SOMODEVILLA

Washington – Der skandalumwitterte frühere US-Offizier Oliver North wird neuer Präsident der US-Waffenlobby NRA. Die Direktion des Verbandes ernannte den 74-Jährigen am Montag zum Nachfolger des ausscheidenden Pete Brownell. Geschäftsführer Wayne LaPierre rühmte North als "legendären Kämpfer für die amerikanische Freiheit".

North war eine der zentralen Figuren des Iran-Contra-Skandals der 1980er-Jahre. Als Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats von Präsident Ronald Reagan war er in den geheimen Verkauf von Waffen an den Iran verwickelt, mit dem ein US-Handelsembargo unterlaufen wurde. Die Einnahmen aus dem Deal wurden an die rechtsgerichteten Contra-Rebellen im zentralamerikanischen Nicaragua weitergeleitet.

Bewährungsstrafe

North gestand damals seine Beteiligung an diesen illegalen Aktivitäten ein und wurde zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt. Die Strafen wurden jedoch später aufgehoben. Der frühere Oberstleutnant betätigte sich in den vergangenen Jahren als Kommentator des rechtsgerichteten Fernsehsenders Fox News. Diesen Job wird er mit Übernahme des NRA-Präsidentenamtes abgeben.

Der politisch überaus einflussreiche Verband hat nach eigenen Angaben rund fünf Millionen zahlende Mitglieder und setzt sich seit Jahrzehnten erfolgreich gegen Verschärfungen des laxen US-Waffenrechts ein.

Auch nach dem Schulmassaker von Florida im Februar, das eine neue Massenbewegung für schärfere Regulierungen des privaten Waffenbesitzes auslöste, hat die NRA bisher einschneidende Reformen auf Bundesebene verhindern können. US-Präsident Donald Trump hielt am vergangenen Freitag eine Rede bei der NRA-Jahresversammlung im texanischen Dallas. (APA, 7.5.2018)