Wien – Dem börsennotierten Faserhersteller Lenzing haben zum Jahresauftakt das schwierige Marktumfeld mit Preisrückgängen sowie Wechselkurseffekte zu schaffen gemacht. Wie von Analysten prognostiziert sank das Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) im ersten Quartal um ein Viertel, das operative Betriebsergebnis (EBIT) und der Nettogewinn gingen jeweils um ein Drittel zurück.

Wie schon bekannt erwartet Lenzing für das Gesamtjahr 2018 ein unter 2017 und 2016 liegendes Ergebnis. Die damaligen Ergebnisse seien "hervorragend" gewesen, betonte das Unternehmen am Dienstag.

Vor allem wechselkursbedingt sank der Umsatz im ersten Quartal um 6,1 Prozent auf 550,3 Millionen Euro. Das EBITDA verringerte sich primär aufgrund rückläufiger Preise für Standardviscose und steigenden Kosten für Rohstoffe um 24,8 Prozent auf 101,6 Millionen Euro. Das EBIT lag mit 68,9 Millionen Euro um 32,7 Prozent unter dem Vorjahresvergleich. Die EBITDA-Marge gab auf 23 (18,5) Prozent nach, die EBIT-Marge auf 12,5 (17,5) Prozent. Das Periodenergebnis lag mit 50 Millionen Euro um 33,3 Prozent tiefer. Dementsprechend betrug das Ergebnis je Aktie 1,89 (2,75) Euro.

Anstieg bei Investitionen

Nach dem Rekordjahr sei Lenzing in das erwartet herausfordernde Jahr 2018 mit deutlich spürbarem Gegenwind von der Marktseite gestartet, erklärte CEO Stefan Doboczky. Vor dem Hintergrund sei man mit den soliden Zahlen zufrieden. Die sCore-TEN-Unternehmensstrategie sowie die Erweiterung der Produktionskapazitäten für die Spezialfasern werde man vorantreiben. Die Investitionen (CAPEX) legten auf 58,9 (26,9) Millionen Euro zu, mehr als verdoppelten sich also. Dies sei vor allem den Erweiterungen der Kapazitäten von Spezialfasern in Heiligenkreuz (Burgenland), in Mobile (Alabama, USA) sowie den Ausbau und die Modernisierung der Faserzellstoffwerke in Lenzing (OÖ) und Paskov (Tschechien) zuzuschreiben.

An den Fasermärkten sei mit einer weiter positiven, aber nach wie vor volatilen Entwicklung zu rechnen. Das Wechselkursumfeld stelle für exportorientierte Firmen im Euroraum eine zusätzliche Herausforderung dar. (APA, 8.5.2018)