Atib-Kulturzentrum in Wien-Brigittenau.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) lässt nun bundesweit alle Atib-nahen Vereine prüfen. Eine entsprechende Anordnung des Innenministeriums als oberster Vereinsbehörde erging am Dienstag an die Vereinsbehörden, also Bezirkshauptmannschaften und Landespolizeidirektionen, bestätigte ein Sprecher der APA.

Die Vereinsbehörden sollen etwa melden, ob es vereinsrechtliche Anzeigen gegen die Vereine gibt und wie der Verfahrensstand ist. Als Konsequenz droht eine Auflösung. Anlass für die bundesweite Überprüfung sind laut dem Sprecher des Ministers mehrere zuletzt bekannt gewordene Vorfälle wie die Kriegsinszenierung mit uniformierten Kindern in einer Atib-Moschee in Wien.

Nationalismusverdacht

Der Verein Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich (Atib) fungiert als Dachverband und vertritt über 60 Vereine in ganz Österreich. Er stand immer wieder unter dem Verdacht eines türkischen Nationalismus.

In der Kriegsspiel-Causa ermittelt bereits das beim Bundeskanzleramt angesiedelten Kultusamt. Die Erhebungen und Einvernahmen sollen auch in den kommenden Wochen weitergeführt werden. Kultusminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte auch angekündigt, alle Atib-Moscheen auf ähnliche Ereignisse überprüfen zu lassen. (APA, 8.5.2018)