Gerade Reisen dienen dazu, Netzwerke zu vergrößern.

Foto: APA/Ralf Hirschberger

Der Sommer kommt. Das ist an und für sich erfreulich, wäre da nicht der Netzwerkriss, den Urlaube mit sich bringen. Da schmelzen die beruflichen Kontakte dahin wie nur was, mühsam gilt es dann, die Beziehungsfäden wieder aufzunehmen und zusammenzuhäkeln.

Aber das muss nicht sein. Jüngst haben uns Tipps eines Beraters erreicht, und schon der Titel "Netzwerken in der Badehose" überzeugt. Gerade Reisen diene dazu, Netzwerke zu vergrößern, und das sei ganz leicht. Zum Beispiel müssen wir nur "aktiv auf Menschen zugehen, die offensichtlich Hilfe benötigen". Egal, "ob in der Badehose am Strand ... oder bei Sprachbarrieren", soll man "Tipps geben und bei Fragen weiterhelfen" (notfalls halt gestikulierend), und schon werden aus "uneigennütziger Hilfe Kontakte fürs Leben".

Besonders viele Netzwerkvorteile lassen sich aus lästigem Warten herausholen. Ob am Flughafen, beim Hoteltransfer oder Liftfahren (das können wir uns für den Winter merken): Reden Sie, reden Sie, reden Sie! "Statt dem gewohnten peinlichen Schweigen" gilt es, "mit den richtigen Einstiegsfragen zu punkten", um das Interesse der Mitwartenden zu wecken. Empfohlen werden exklusive Recherchefragen, etwa: "Wie haben Sie Ihr Hotel gefunden?" oder "Waren Sie schon einmal hier, haben Sie eine Empfehlung für mich?".

Ja, das könnte klappen, Netzwerk gerettet. Jetzt brauchen wir nur noch eine Badehose. (Renate Graber, 8.5.2018)