Antarktisches Panorama: So sieht es aus dem Orbit aus, wenn sich der Lichtwechsel eines Sonnenuntergangs über die Landschaft schiebt.
Foto: ESA/Copernicus Sentinel/EUMETSAT

Paris – Der neue Sentinel-3B-Satellit hat erste Aufnahmen der Erdoberfläche übermittelt: Die Bilder, die die Europäische Raumfahrtagentur ESA am Mittwoch veröffentlichte, zeigen einen Sonnenuntergang in der Antarktis, eine fast wolkenlose Ansicht von Nordeuropa und Eisstrudel im Meer vor Grönland.

Der 1,5 Tonnen schwere Satellit war vor etwa zwei Wochen von Russland aus ins All geschossen worden. Er ergänzt den Satelliten Sentinel-3A und gehört zum europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.

Vor der Küste Grönlands tragen Wind und Meeresströmungen Treibeis in wirbelnde Bewegungen. Mit seinen Instrumenten kann der Sentinel-Satellit umfassende Daten über die Begleitumstände dieses Prozesses gewinnen: von der Oberflächentemperatur bis zur biologischen Produktivität der Meeresregion.
Foto: ESA/Copernicus Sentinel/EUMETSAT

Das Satellitenpaar misst unter anderem Veränderungen der Erdoberfläche und der Ozeane. Beispielsweise erfassen sie die Farbe des Meeres, was Rückschlüsse auf die Sättigung mit Sauerstoff oder auf die Biomasse im Wasser zulässt. Auch die Dicke von Meereis können die Satelliten messen. Über Land wird aus dem All erfasst, wie dicht oder ausgedünnt die Vegetation ist. Bisher umkreisen die Satelliten die Erde mit einem Abstand von etwa 30 Sekunden, wie die ESA mitteilte. Auf Dauer soll die Entfernung zwischen beiden aber größer werden.

Die ersten Bilder von Sentinel-3B zeigten bereits, dass der Satellit wertvolle Umweltdaten liefern könne, sagte Josef Aschenbacher, der bei der ESA die Erdbeobachtungs-Missionen leitet. Die gewonnenen Daten sollen dem Umweltschutz ebenso zugute kommen wie der Wirtschaft. (APA, red, 9. 5. 2018)