London – Vodafone will große Teile des britischen Breitbandanbieters Liberty Global kaufen, darunter den deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Die beiden Konzerne einigten sich auf einen Kaufpreis von 18,4 Milliarden Euro, wie Vodafone am Mittwoch mitteilte. Der Deal muss allerdings noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Die beiden Unternehmen erwarten, dass die Übernahme Mitte 2019 abgeschlossen sein wird.

Die geplante Vereinigung der beiden größten deutschen Kabelnetzbetreiber macht der privaten Fernsehbranche Sorgen. "Mit der geplanten Fusion entstünde ein Kabelgigant, der den deutschen TV-Markt dominieren würde", erklärte der Vorsitzende des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Hans Demmel.

Der Verband, der auch die Branchenriesen ProSiebenSat.1 und RTL vertritt, befürchtet eine Schwächung der Position der Sender bei Verhandlungen über die Einspeisekonditionen. "Im Ergebnis ist die Meinungsvielfalt und Vielfalt von Anbietern sowie Angeboten im deutschen Medienmarkt gefährdet", erklärte Demmel. Der Verbandschef leitet im Hauptberuf den RTL-Nachrichtensender n-tv.

Der britische Telekom-Rivale Vodafone hatte angekündigt, für 18,4 Milliarden Euro einen Großteil des Europa-Geschäfts vom US-Konzern Liberty Global zu kaufen, darunter auch dessen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. (APA, Reuters, 9.5.2018)