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Michelangelos "Die Erschaffung Adams": Und der erste Mensch reicht seinem Gott die Linke.
Foto: AP Photo/Plinio Lepri

Rom – Das Renaissance-Genie Michelangelo Buonarroti (1475-1564) dürfte eigentlich Linkshänder gewesen sein, obwohl er seit der frühen Jugend mit der rechten Hand malen musste: Zu diesem Schluss kam der Experte für Medizin in der Kunst, Davide Lazzeri, in einer vom Magazin "Clinical Anatomy" veröffentlichten Studie.

Und Michelangelo hätte allen Grund gehabt, seine wahre Händigkeit zu verbergen: Linkshändern wurde in der Vergangenheit eine Menge Übles nachgesagt – etwa dass sie mit dem Teufel im Bunde stünden. Vor allem Künstler, die mit der Kirche eng zusammenarbeiteten, mussten damals ihre Linkshändigkeit verbergen.

Lazzerris wichtigstes Indiz: Michelangelo malte zwar mit der rechten Hand, doch wenn er Kraft anwenden musste, wie bei der Bildhauerei, bevorzugte er die linke Hand. Der Forscher bestätigte somit Aussagen aus einer Biografie von Michelangelos Assistenten Raffaello da Montelupo, wonach Michelangelo eigentlich Linkshänder war, dies jedoch wegen der Vorurteile seiner Zeit zu verheimlichen versuchte. (APA, red, 11. 5. 2018)