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Heinz-Christian Strache, hier am 9. Mai beim Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Wenn jetzt nur nicht auch Strache zurücktritt! Der Rücktritt von Strolz hat schon genug Schaden angerichtet, und die Hoffnung, man könnte, seinem Beispiel folgend, ebenso herzerwärmende Nachrufe einheimsen, wie man sie nach einigen Jahren in Koalition mit Sebastian Kurz nie und nimmer lukrieren wird, könnte sich als verlockend erweisen. Wozu noch kommt – der Vizekanzler hat zur Zeit viel Kummer auszubaden, da denkt man schon daran, der Stimme seines Herzens eher als der Stimme der Wähler zu folgen. Nicht nur wegen Michael Köhlmeier, der in seiner Selbstgerechtigkeit gleich "eine Million österreichischer Wähler pauschal verunglimpft hat", weil er die FPÖ unpauschal antisemitischer und rassistischer Aussagen beschuldigte. Wär's nur das!

Der glühende Antifaschist Strache

Doch was muss der glühende Antifaschist Strache erst unter der Blattlinie der "Aula" leiden! Ständig wird ihm – ausgerechnet ihm – vorgeworfen, dort würden KZ-Häftlinge zu Massenmördern erklärt, dabei haben er und die FPÖ mit dem Blatt überhaupt nichts zu tun.

Warum sollte er auch, er hat doch in "Zur Zeit" ein Wochenblatt, mit dem er auch nichts zu tun hat, und das im Ton etwas gewählter als die "Aula" , in der Tendenz aber dasselbe Gedankengut transportiert. Kostproben aus der Nummer zum 8. Mai gefällig?

Seite vier. Da warnt Andreas Mölzer unter Der 8. Mai im Gedenkjahr davor, dass aus Befreiungsfeiern, wie sie hierzulande durchaus mit historischer Legitimität begangen werden dürfen - danke für die Erlaubnis! -, keine Beteiligung an den Siegesfeiern werden sollten, weil das irgendwo ein pietätloser Akt gegenüber dem Leid des eigenen Volks sein könnte. So viel Feinfühligkeit muss ein Antifaschist erst einmal aufbringen.

"Radikale Staatsanwälte gegen Patrioten"

Seite fünf. Da wird Gesinnungsjustiz angeprangert, wo radikale Staatsanwälte gegen Patrioten vorgehen. Die österreichische Justiz unter Federführung der linken Grazer Staatsanwaltschaft nutzt nun ihre Ämter aus und geht drastisch gegen Aktivisten der Identitären Bewegung vor. Klar: Das unverhältnismäßige repressive Vorgehen ist Zeichen von Amtsmissbrauch und offenkundiger Gesinnungsjustiz. Da sollte Kickl ein Kommando vorbeischicken.

Seite elf. Antisemitismuskeule gegen Gudenus. In Österreich ist die Wahrheit über den Spekulanten Soros unerwünscht. Was heißt die Wahrheit – nicht einmal stichhaltige Gerüchte sind erwünscht. Kein Wunder, dass der tapfere Gudenus ins Visier der linken Jagdgesellschaft geriet. Es wird ihm sogar Antisemitismus unterstellt sowie er würde auf den "Zug der antisemitischen Politik" des ungarischen Premiers Viktor Orbán aufspringen. Dabei plappert er nur nach, womit Orbán in aller gerüchtemäßigen Stichhaltigkeit seine Wahlkampagnen betrieb.

Seite zwölf. Da ist ein linksextremer Amoklauf festzustellen. Linke Extremisten laufen gegen die Gedenken an die Opfer der Partisanenterrors (sic!) Sturm. Schlimmer: Für Personen, von denen irgendwelche Linke behaupten, sie wären rechtsextrem oder Faschisten, soll das Menschenrecht der Versammlungsfreiheit nicht gelten. Dabei sind diese Opfer der Linken durchaus zu Zugeständnissen bereit: Selbstverständlich gelten aber auch für diese Veranstaltung österreichische Gesetze, und Verstöße dagegen sind zu ahnden.

"Die 'NS-Jäger' sind wieder unterwegs"

Seite 14. Da fordert ein Martin Pfeiffer, Schriftleiter der "Aula": Antifa verbieten! Wieder geht es um die gnadenlose Verfolgung harmloser Identitärer. Wie kann ein Jurist mit Realitätssinn auf die Idee kommen, einen Verein, der durch friedliche Aktionen auf die eklatanten Missstände in der Gesellschaft hinweisen will, zu verbieten? Also wirklich, wo bleibt da der Realitätssinn?

Der Beitrag von Manfred Haimbuchner auf Seite 15 sei gnadenhalber übergangen, ebenso der Wahlbericht über Ungarn, Seiten 22, 23, und der Unsinn von Walter Seledec auf Seite 59: Die "NS-Jäger" sind wieder unterwegs. Ein Zuckerl aber auf Seite 57 zu Othmar Karas. Als unauffälliger Typ dürfte Karas (karasch) den Wenigsten ein Begriff sein. Karas ist, was auf eine milieubedingte Schlauheit hindeutet, der Schwiegersohn des ehemaligen Präsidenten Kurt Waldheim. Im EU-Parlament hat er sich als Nebenerwerbs-Abgeordneter eine Nische gesucht und tatsächlich gefunden – Othmar, der Herz-Jesu-Sozialist, profiliert sich seit Jahr und Tag als Antifa-Spürhund. Zum Beispiel wird der Wahlsieg Viktor Orbáns gegeißelt und Bleiburg als ultrarechtes Stelldichein. Karasch – nicht kränken! Derlei versteht ein EKEL unter Satire. (Günter Traxler, 12.5.2018)