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Wo Softwareupdates zur Abgasreinigung nicht möglich sind, müssen kostspielige Hardwarenachrüstungen bei Dieselautos vorgenommen werden.

Reuters / Michael Dalder

Berlin – In der umstrittenen Frage teurer Hardware-Umbauten an schmutzigen Dieselautos hält das deutsche Umweltbundesamt (UBA) deutlich günstigere Lösungen für machbar als in bisherigen Gutachten angenommen. Die Chefin der Behörde, Maria Krautzberger, sagte dem "Spiegel" (Samstag), Untersuchungen ihres Hauses gingen derzeit von einem Kostenrahmen von 2.000 bis 3.000 Euro je Wagen aus.

Eine Analyse von fünf Professoren im Auftrag des deutschen Verkehrsministeriums hatte dagegen eine Größenordnung von mehr als 5.000 Euro pro Auto ergeben – ebenso wie mögliche "Qualitätseinbußen und Kraftstoffmehrverbrauch".

Nur in belasteten Städten

Krautzberger betonte, Nachrüstungen mit modernen Katalysatoren (SCR) würden weniger Geld erfordern. "Wir gehen außerdem davon aus, dass nur Diesel-Pkw in Städten mit besonders schlechter Luft nachgerüstet werden müssen." Ein Grund der stark abweichenden Kostenschätzungen erkläre sich wohl "dadurch, dass Händlerpreise statt Einkaufspreise für die Kalkulation der Einzelkomponenten zugrunde gelegt wurden".

Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lehnt Eingriffe an der Hardware älterer Dieselwagen ab und setzt stattdessen – wie die Autoindustrie – auf Software-Updates. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zeigte sich auch für Hardware-Maßnahmen offen. (APA, 13.5.2018)