Salzburgs Munas Dabbur ist nach zwei Goals in Hütteldorf wieder auf Kurs zum Torschützenkönigtum.

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Wien – Rapid wird nicht Vizemeister und damit auch nicht den Platz des Champions-League-Qualikanten einnehmen. Die Hütteldorfer kassierten am Sonntag zum Abschluss der 34. Runde gegen Red Bull Salzburg eine 1:4-Heimniederlage und können mit acht Punkten Rückstand auf Sturm in den letzten beiden Spielen nicht mehr vorbeiziehen.

Die Negativserie gegen den Champion setzt sich fort, in den jüngsten elf Ligaduellen gab es gegen Salzburg acht Niederlagen bei nur drei Remis. Für die Bullen trafen Patrick Farkas (4.), Munas Dabbur (13., 82.) und Fredrik Gulbrandsen (26.), für die Wiener war nur Veton Berisha (75.) zu Beginn der Rapid-Viertelstunde erfolgreich.

Dreierkette ein Schlag ins Wasser

Salzburg bestritt am Sonntag das 60. Pflichtspiel in dieser Saison. Die Hütteldorfer haben 21 Partien weniger absolviert, das gab Trainer Goran Djuricin Hoffnung. Es galt, die Müdigkeit, den Frust des Gegners nach dem verlorenen Cupfinale schamlos auszunützen. Der 19-jährige Mert Müldür, ein Eigenbauspieler, debütierte in der Innenverteidigung, man wollte mit drei zentralen Defensivkräften den Gegner überraschen und vor allem bremsen.

Das misslang. Rapid bekam überhaupt keinen Zugriff und wurde dafür schnell bestraft. Einen Haidara-Volley ließ Richard Strebinger abklatschen, und Farkas schob den Ball nach Gulbrandsen-Zuspiel nach etwas mehr als drei Minuten ins leere Tor. Für den Ex-Mattersburger war es der erste Treffer im Salzburg-Dress. Nach einem Konter lief Hannes Wolf alleine aufs Tor zu, wurde nach dem letzten Haken am Rapid-Goalie vorbei aber noch von Thanos Petsos gestört (11.).

Rapid ließ in der Phase defensiv alles vermissen, hätte aber ausgleichen können. Bei einem Murg-Schuss rettete die Stange, bei Berishas-Nachschuss rettete Cican Stankovic. Dann drehte Salzburg auf, Rapid sah zeitweise mickrig aus. 13. Minute: Dabbur traf aus kurzer Distanz zum 0:2, sein 21. Saisontreffer. 26. Minute: Gulbrandsen enteilte zum wiederholten Mal Dejan Ljubicic, lupfte zum 0:3. Rapids Hilflosigkeit war fast beeindruckend. 34. Minute: Müldür und Andreas Kuen schieden verletzt aus, Mario Sonnleitner und Stephan Auer mussten anstatt leiden. Djuricin stellte damit auf die bewährte Viererkette um.

Salzburg auch nach der Pause weitgehend souverän

Damit lief es nach dem Seitenwechsel besser, auch, da die Salzburger einen Gang zurückschalteten und sich mit dem Verwalten des Resultates begnügten. Näher an einem weiteren Torerfolg waren sie zunächst trotzdem:. Ein Yabo-Freistoß landete an der Latte (67.). Kurz vor Beginn der Rapid-Viertelstunde keimte bei den Hütteldorfern noch einmal Hoffnung auf. Philipp Schobesberger luchste Jerome Onguene den Ball ab und Berisha hatte nach Schwab-Zuspiel keine Mühe zu vollenden (75.).

Rapid war plötzlich munter, Salzburg verlor etwas an psychischer Spannkraft: Schwab (78.) und Murg (80.) vergaben in dieser Phase aus aussichtsreicher Position. Bei einem Zweikampf von Xaver Schlager mit Murg ließ der Referee weiterlaufen (82.). Im Gegenzug sorgte Dabbur nach Yabos idealer Vorlage für die endgültige Entscheidung.

Der 25-jährige Israeli setzte sich mit nun 22 Toren im Kampf um die Torjägerkrone wieder von Sturms Deni Alar (19) ab. Fazit und Ausblick: Rapid und der LASK werden Dritter oder Vierter, Salzburg wird einen Punkterekord aufstellen. (hac, APA, red, 13.5.2018)

Bundesliga, 34. Runde, Sonntag

SK Rapid Wien – Red Bull Salzburg 1:4 (0:3)
Allianz-Stadion, 22.300 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
0:1 (4.) Farkas
0:2 (13.) Dabbur
0:3 (26.) Gulbrandsen
1:3 (75.) Ve. Berisha
1:4 (82.) Dabbur

Rapid: Strebinger – Müldür (34. Sonnleitner), M. Hofmann, D. Ljubicic – Thurnwald, Schwab, Petsos (80. Joelinton), Kuen (34. Auer) – Murg, Schobesberger, Ve. Berisha

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Onguene, Farkas (54. Yabo) – Haidara (74. C. Leitgeb), Samassekou, Wolf, X. Schlager – Gulbrandsen (60. Mwepu), Dabbur

Gelbe Karten: Ve. Berisha, Joelinton bzw. Gulbrandsen