Auch in Graz will McMakler nun aktiv werden, die Eröffnung eines Büros steht bevor.

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Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass der deutsche Billiganbieter bzw. "Hybridmakler" McMakler seine Tätigkeit auf Österreich ausweitete. Im November gab man die Eröffnung eines Wiener Büros offiziell bekannt, nun expandiert das Berliner Start-up nach Graz, Linz und Salzburg.

In Wien hat McMakler bisher 25 Kauf-Transaktionen durchgeführt und aktuell rund 100 Immobilien mit einem Gesamtwert von etwa 40 Millionen Euro in Vermittlung, berichtet Hanno Heintzenberg, einer der Gründer des Start-ups, dem STANDARD und spricht von einem gelungenen Markteinstieg: "Wir sind sehr zufrieden, können uns nicht beklagen." Der Start in Österreich sei auch besser gelaufen als der Start in Deutschland vor zweieinhalb Jahren. Das liegt aber auch daran, dass McMakler in Österreich von Anfang an auf Kauftransaktionen setzte, weniger auf das Mietengeschäft. Dieses war im ersten Halbjahr mit 50 Vermittlungen vernachlässigbar "und dient hauptsächlich dazu, Kundenkontakte zu knüpfen", gibt Heintzenberg zu. "Aus einer wirtschaftlichen Perspektive ist es uninteressant."

Provision nun auch vom Abgeber

Bei Kauf-Transaktionen ist man mittlerweile auch ein wenig vom anfangs postulierten Credo abgewichen, auf Verkäuferprovisionen verzichten zu wollen. Man habe nämlich festgestellt, dass das in Österreich (im Gegensatz zu Deutschland) gar nicht so gut ankomme, so Heintzenberg. "Eine kostenfreie Dienstleistung wird in Österreich viel eher skeptisch beäugt als in Deutschland." Deshalb verlange man vom Abgeber mittlerweile auch – so wie vom Käufer – bis zu drei Prozent vom Verkaufspreis an Provision. Im Einzelfall sei das aber immer Verhandlungssache zwischen dem Makler und dem Abgeber, so Heintzenberg.

In Wien beschäftigt man 15 Mitarbeiter, in Graz, Linz und Salzburg will man nun mit jeweils zwei bis drei Mitarbeitern starten. Serviciert werden diese vom großen Backoffice in Berlin, in dem laut Heintzenberg auch einige Österreicher arbeiten, die dann speziell die österreichischen Makler betreuen. Schließlich sollen Verkaufsinteressenten "innerhalb von drei Minuten kontaktiert werden", nennt Heintzenberg interne Vorgaben. Makler, die "den ganzen Tag unterwegs sind", schaffen das natürlich nicht.

Innsbruck ante portas

Innsbruck soll dann die nächste österreichische Stadt sein, in der man sesshaft wird. Die Expansion hänge aber nach wie vor in erster Linie vom Finden der geeigneten Mitarbeiter ab, sagt Heintzenberg. Das gilt auch für die nächsten Expansionsziele Schweiz und Frankreich. In Deutschland hat McMakler bereits "weit mehr als 400" Mitarbeiter, rund die Hälfte davon sind Makler. (mapu, 17.5.2018)