Wien – Weil sich Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek ab sofort lieber im Landtag ihres Heimatlandes starkmacht, berieten die blauen Bundesgremien bis Montagabend in Vösendorf, wer nun den Posten des zweiten Generalsekretärs übernimmt. Obwohl sich Parteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache bis zuletzt zugeknöpft gab, kursierte schon untertags der Name des Nachfolgers von Svazek: Christian Hafenecker, 37, Nationalratsabgeordneter und Alter Herr der Burschenschaft Nibelungia zu Wien.
Der Niederösterreicher, der für seine Landesgruppe einst als Pressereferent tätig war, wird neben FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky den Job übernehmen, stand dann gegen 20:30 Uhr einstimmig und auch ganz hochoffiziell fest. Vorrangig will sich der Neue um den Kontakt zu den Bundesländern kümmern. Zu diesem Zweck plant Hafenecker als eine seiner ersten Aufgaben eine Tour durch die Länder.
Spezialist für Landmaschinen
Der neue FPÖ-General ist ausgebildeter Landmaschinentechniker, nach dem Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt studierte er aber auch einige Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien, vor vier Jahren beendete Hafenecker dann das Studium "Führung, Politik und Management" am Fachhochschul-Campus Wien.
Seine politische Karriere begann auf kommunaler Ebene – und zwar zur Jahrtausendwende im Gemeinderat der Marktgemeinde Kaumberg. Außerdem war Hafenecker von 2001 bis 2003 Vize-Landesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend und von 2003 bis 2005 geschäftsführender FPÖ-Bezirksparteichef im Bezirk Lilienfeld.
Für Südtiroler Doppelstaatsbürgerschaft
Als Parlamentarier war der Blaue einer von vier FPÖ-Mitgliedern im Hypo-U-Ausschuss, auch für das dritte Untersuchungsgremium rund um die Eurofighter war er als Mitglied nominiert – ob er sich auch diese Aufgabe neben der neuen Funktion antut, müsse aber noch im Detail diskutiert werden, erklärte er der APA.
Bisher engagierte sich Hafenecker unter anderem auch im Südtirol-Unterausschuss für die Doppelstaatsbürgerschaft von Südtirolern. Dazu ist er FPÖ-Bereichssprecher für Petitionen und Bürgeranliegen. Mit Ehefrau und Kindern lebt Hafenecker bis heute in Kaumberg – erst vor wenigen Tagen ist er übrigens zum dritten Mal Vater geworden. (Nina Weißensteiner, 14.5.2018)