Falco, der ewige Wien-Besinger, erhält sein zweites Monument in Niederösterreich. Dort erholte sich der Star gerne von "weiß gespritzt" bis "weiß geschnupft".

APA/dpa/Jörg Schmitt

Eines vorweg: Der Niederösterreichischen Kulturabteilung "Kunst im öffentlichen Raum" ist kein Vorwurf zu machen. Redlich bemüht man sich dort, rechtsdrehende Nachkriegsdenkmäler zu entschärfen und die Opfer der Faschisten dem Vergessen zu entreißen.

Menschlich aber auch, dass den Denkmalsetzern bei all der Beschäftigung mit der Düsternis des Landes hin und wieder der Sinn nach ein bisschen unverfänglicher Heldengaudi steht. Einer, da muss man nicht lange überlegen, bietet sich immer an: Falco.

Zum 20. Todestag erhält der gebürtige Wiener nun sein zweites Denkmal. Nicht in der Hauptstadt, sondern in Niederösterreich. Das erste wurde 2011 in Gars am Kamp enthüllt. Dort erholte sich der Popstar, wenn in der Stadt wieder einmal "zu viel Hitze" war und "weiß gespritzt" bis "weiß geschnupft" Tribut forderten. Bis 2021 soll die "Falco-Villa" sogar zum Museum mutieren.

Vier Meter hohe Statue

Das zweite Monument setzen das Land und die Marktgemeinde Dunkelsteinerwald dem Falken nun im lauschigen Gansbach. Die Plastik der Künstlerin Katrin Plavčak besteht aus einer vier Meter hohen, zweifärbigen Skulptur aus Stahl und einem großen Stein aus dem Dunkelsteinerwald.

Der soll einen Kometen darstellen, entnommen der Falco-Textzeile "Kommt der Komet oder kommt er zu spät". Eröffnet wird am neuen "Falcoplatz in Sportplatznähe" am 2. Juni mit einem Konzert von Akkordeonist Otto Lechner und den "Helden von heute".

Aber warum Gansbach? Da muss man sich argumentativ verrenken und bemüht den Mythos der Abstammung. Falcos Vater, Alois Hölzel, wurde in Gansbach geboren und lebt knapp 90-jährig immer noch dort. Darüber hinaus soll Falco in dem Ort eine Sause zu seinem 30. Geburtstag geschmissen haben. Grund genug, oder?

In jedem Fall bemüht man sich um mehr historische Rechtfertigung als beim Michael-Jackson-Denkmal in Mistelbach. Dort schlägt allenfalls irgendwann ein Dunkelsteiner Komet ein. (Stefan Weiss, 15.5.2018)