Urbana-Champaign – Wenn sich der Boden im Yellowstone-Nationalpark bewegt, sorgt dies meist sofort für Schlagzeilen. Immerhin befindet sich der Park in der Caldera eines Supervulkans, der in den vergangenen 2,1 Millionen Jahren schon dreimal ausgebrochen ist. Eine neuerliche Eruption würde weltweit verheerende Folgen nach sich ziehen. Eine vor Kurzem im Journal "Geophysical Research Letters" veröffentlichte Studie sieht für die nähere und mittlere Zukunft aber keine Gefahr.

In Bewegung

2006 veröffentlichten US-Geologen eine Studie darüber, wie sehr sich der Boden im Yellowstone-Park in der Vergangenheit gehoben und wieder gesenkt hat. In historischer Zeit lief das zumeist im Bereich von Zentimetern bis unter einem Meter ab. Seit dem Pleistozän soll er sich um einige Meter gehoben haben.

Das ist aber immer noch weit von den Vorwarnzeichen eines tatsächlichen Ausbruchs entfernt, berichtet die Geologin Patricia Gregg. Sie untersuchte anhand des Taupo, eines Supervulkans in Neuseeland, welche Prozesse einem Ausbruch vorangehen. Insbesondere fokussierten die Forscher dabei auf den Faktor tektonische Spannung, da sich Supervulkane in der Regel in Regionen hoher Spannung befinden.

Generationenüberspannende Vorwarnzeit

Laut ihren Modellen dauert es Jahrhunderte bis Jahrtausende, ehe eine über hunderttausende von Jahren ruhende Magmakammer durch neueinströmendes Magma instabil wird. Über diesen Zeitraum hinweg kommt es zu einer stark erhöhten Aktivität von Geysiren und Erdbeben – und der Boden hebt sich an. Allerdings wäre das nicht im Bereich von einigen wenigen Metern, sondern von dutzenden oder sogar hunderten.

Es gebe also ausreichend Vorwarnzeit, bilanziert Gregg. Zwar lässt sich ein Ausbruch nicht verhindern, aber wenigstens könne man sich auf ihn und seine Folgen gründlich vorbereiten. Immerhin würden sich die nicht zu übersehenden Warnsignale über mehrere Generationen erstrecken. (red, 22. 5. 2018)