Um ein Kilo Glas zu erzeugen, waren zwei Kubikmeter Holz nötig.

Foto: Uwe Grinzinger

Die Brillenschlange zieht Kinder magisch an.

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Die Riesenlibelle lässt Besucher über dem Waldboden schweben.

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Die "Geister-Formen" wurden von Künstlern gestaltet.

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Das Leben im ehemaligen Arbeiterhaus Freudenthal war oft beschwerlich.

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Freudenthal in Oberösterreich: ein paar Häuser in einem abgelegenen Talschluss. Kaum zu glauben, dass es hier einmal lebhaft zuging. Genau an diesem Ort, mitten im Waldgrün des Hausrucks, wurde 1716 eine Glashütte errichtet. Im Jahr 1851 erzeugten die Freudenthaler Schmelzer, Schleifer, Glasbläser und Graveure beachtliche 185 Tonnen Glaswaren, auch für das österreichische Kaiserhaus. Dann ging es langsam bergab, bis man 1942 die Glasproduktion endgültig einstellte.

Mittlerweile wurde Freudenthal als Schaudorf "wiederbelebt". Eine schöne Wanderung dorthin bietet der beschauliche Themenweg "Das gläserne Tal". Die ersten eineinhalb Kilometer von Weißenkirchen im Attergau bis zur Freudenthaler Ache verlaufen zwar noch etwas ereignisarm, dann aber geht es Schlag auf Schlag. An zahlreichen Stationen wird der Werkstoff Glas beleuchtet, aus unterschiedlichen Perspektiven und für verschiedene Altersstufen: Erwachsene informieren sich auf Tafeln über die historische Gewinnung und Verarbeitung des Glases, über den harten Alltag der Freudenthaler Arbeiter oder über die heutige Bedeutung von Glas.

Kindliche Hoch- und Tiefbauprojekte

Kinder turnen lieber auf der überdimensionalen Brillenschlange herum, schaukeln auf der Riesenlibelle mit Glasflügeln oder drücken sich am "verkehrten Aquarium" die Nasen platt. Dort ermöglichen Glaswände faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt eines Waldtümpels: orangefarbige Molche, quirlige Kaulquappen, filigrane Köcherfliegenlarven. Nebenan bietet sich die recht seichte Freudenthaler Ache für kindliche Hoch- und Tiefbauprojekte am Wasser an. Ein Themenweg also, auf dem ein rares Kunststück gelingen kann: eine Familienwanderung, bei der Kinder und Erwachsene gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.

Wer noch mehr über Glas und die Region erfahren möchte, kann das Glasmuseum im Zentrum von Weißenkirchen sowie das ehemalige Arbeiterhaus in Freudenthal besichtigen oder an einer Führung am Themenweg teilnehmen – jeweils gegen Voranmeldung. (Uwe Grinzinger, 18.5.2018)

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