Vier Studenten – zwei Frauen und zwei Männer – verbrachten 110 Tage in Isolation, um eine Mondmission zu simulieren.

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Peking – Eine Gruppe chinesischer Freiwilliger hat nach 110 Tagen Isolation ein simuliertes Mondlabor in Peking verlassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zeigte auf ihrer Internetseite am Dienstag Videoaufnahmen von den vier "Astronauten" mit Mundschutzmasken und blauen Polohemden, die ihr vorübergehendes Heim mit Körben voller Früchte und Gemüse verließen.

Simulierter Mondpalast

Diese Lebensmittel hatten sie in der in sich geschlossenen Lebenswelt angebaut. Es war bereits der zweite Aufenthalt der Gruppe in dem 160 Quadratmeter großen "Yuegong-1" (Mondpalast) genannten Modulbau auf dem Campus der Beihang-Universität in Peking, in dem immer wieder Gruppen von Freiwilligen Testaufenthalte absolvieren.

Die Studenten lebten abgeschottet in einem Labor, um eine langfristige Raumfahrtmission ohne Kontakt zur Außenwelt nachzuspielen. In der Anlage werden menschliche Exkremente und Abfall fermentiert, damit die Probanden Getreide und Gemüse anbauen können.

Vorbereitung für Raumstation

Der "Mondpalast" hat zwei große Pflanzmodule und ein Wohnquartier mit vier Schlafkabinen, einem Wohnzimmer, Bad, Aufbereitungsraum und einem Raum für die Tierzucht. Mit dem Projekt will China seinen künftigen Raumfahrern dabei helfen, sich auf längere Aufenthalte auf dem Mond vorzubereiten. Auch wenn es in den kommenden zehn Jahren wohl keine chinesische Mondlandung geben wird, hofft Peking, bis 2022 eine eigene bemannte Raumstation aufzubauen. (APA, red, 15.5.2018)