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Ein Hackerangriff auf einen deutschen Energieversorger hat die Bundesanwaltschaft auf den Plan gerufen. Der Generalbundesanwalt habe Ermittlungsverfahren eröffnet, teilte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Mittwoch in Berlin mit.

Die Cyber-Sicherheitsbehörde bestätigte, dass es einen IT-Sicherheitsvorfall bei einem Tochterunternehmen eines deutschen Energieversorgers gegeben habe. Der Vorfall sei im Rahmen des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen analysiert und bearbeitet worden.

Den Angreifern sei es aber nicht gelungen, auf Netze zuzugreifen

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Dienstag online berichtet, unbekannte Hacker seien im Sommer 2017 in das Netz des Unternehmens Netcom BW eingedrungen, einer Tochterfirma des Stromkonzerns EnBW. Den Angreifern sei es aber nicht gelungen, auf Netze zuzugreifen, die die Energieversorgung regeln. "Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die auf eine Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsleistung des Unternehmens hindeuten", bestätigte das BSI. Details über Art und Auswirkungen des Vorfalls könnten derzeit nicht zur Verfügung gestellt werden.

BSI-Präsident Arne Schönbohm sagte, die Anzahl und Qualität der Cyber-Angriffe nehme zu und die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen stünden verstärkt im Fokus. Das BSI arbeite mit diesen zusammen, um Schutzmaßnahmen zu verbessern und Angriffe abzuwehren. Stillstand könne man sich nicht leisten. (APA, 16.5. 2018)