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Tauchen wird immer beliebter. Damit steigen auch die Unfallzahlen.

Foto: Reuters

Achenkirch – Tauchen wird immer beliebter, was steigende Unfallzahlen zur Folge hat. Weil erste Hilfe bei Unterwasserunglücken entscheidend ist, wurde nun am Tiroler Achensee, der als beliebtes Revier für den Sport gilt, eine Notfallstation für Tauchunfälle installiert. Sie soll helfen, die oft gravierenden Folgen von Tauchunfällen zu vermeiden, indem die Betroffenen sofort die richtige erste Hilfe erhalten.

Und die besteht in erster Linie aus Sauerstoffzufuhr, wie der Tauchmediziner der Tirol Kliniken, Frank Hartig, erklärt. Der Arzt ist selbst begeisterter Taucher und hat die Errichtung der Notfallstation am Achensee mitangeregt. "Wir hatten im Vorjahr allein hier zwölf schwere Unfälle. Drei Opfer blieben gelähmt, zwei weitere trugen ebenfalls bleibende Schäden davon."

Viele Unfälle werden nicht erkannt

Und das ist nur die Dunkelziffer, wie Hartig sagt: "Viele Unfälle werden nicht als solche erkannt. Die Leute klagen über Kreuzschmerzen, Migräne oder andere Symptome und wissen nicht, dass es sich um Folgen eines Tauchunfalles handelt." Daher sind an der Notfallstation auch Hinweistafeln montiert, die auf die Symptome eines möglichen Tauchunfalles hinweisen. Hauptursachen für Unglücke sind Panik- oder Notaufstiege, bei denen die Sportler zu schnell an die Oberfläche schwimmen, Selbstüberschätzung, aber auch vereiste Atemgeräte sind im eiskalten Achensee keine Seltenheit.

Im Inneren des Notfallkastens, der direkt am Seeufer steht, befinden sich Sauerstoffflaschen und ein halbautomatischer Defibrilator, den auch Laien bedienen können. Zudem liegt ein Notfallhandy im Kasten, das automatisch mit der Leitstelle Tirol oder erfahrenen Tauchmedizinern verbindet.

Neben der Notfallstation werden in Zusammenarbeit mit dem Bezirkskrankenhaus Schwaz auch eigene Tauchnotfallkurse für Mediziner und Hobbysportler angeboten, um über die Risiken des Tauchens aufzuklären. (ars, 18.5.2018)