Nach Angaben von Menschenrechtlern kamen bei den Protesten bisher 66 Menschen ums Leben.

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Managua – Inmitten einer Waffenruhe in Nicaragua sind Samstagnacht vier Studenten durch Schüsse verletzt worden. Die jungen Leute hielten sich in einer Universität in der Hauptstadt Managua auf, als sie von Bewaffneten von Fahrzeugen aus beschossen wurden, heiß es am Samstag. Bei Protesten gegen Staatschef Daniel Ortega waren in den vergangenen Wochen mehr als 60 Menschen getötet worden.

Die Regierung hatte mit der Opposition am Freitag eine Kampfpause vereinbart, die am Samstag begann und bis Sonntag dauern soll. Die Massenproteste hatten sich am 18. April an Plänen für Renteneinschnitte entzündet, die Ortega angesichts des Widerstands dagegen schon bald wieder zurückzog.

Der Unmut der Demonstranten richtet sich inzwischen aber auch generell gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der 72-jährige Politiker der Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) und ehemalige Guerillakämpfer regiert Nicaragua seit elf Jahren. (20.5.2018)