Washington – Die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan ist allein in den USA von mehr als 29 Millionen Menschen im Fernsehen verfolgt worden. Wie die am Sonntag veröffentlichten Einschaltquoten zeigten, schauten schätzungsweise 29,2 Millionen US-Zuschauer die royale Hochzeit an. Das sind deutlich mehr als bei der Hochzeit von Harrys Bruder William mit Kate Middleton 2011, als 22,8 Millionen US-Zuschauer zusahen.

Harry und Meghan hatten sich am Samstag in einer bewegenden Trauzeremonie auf Schloss Windsor das Jawort gegeben. In den Straßen von Windsor feierten mehr als 100.000 Menschen das Brautpaar.

Feiern im kleineren Kreis

Nach dem Jawort kam die Party, allerdings abseits der Kameras. Prinz Harry und Meghan Markle haben ihre Hochzeit am Samstagabend im kleineren Kreis weiter gefeiert. Zu der Party im Frogmore House, einem idyllisch gelegenen Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor, waren am Abend 200 Gäste eingeladen.

Zum abendlichen Empfang von Harrys Vater Prinz Charles fuhren Harry (33) und Meghan (36) in Abendgarderobe – in einem offenen Wagen, aus dem Schloss – und durch den Park – und das in der Abendsonne, so wird es von Agenturkollegen erzählt. Und so soll Setting gewesen sein: Harry saß am Steuer des silberblauen Jaguars E-Type Concept Zero, Baujahr 1968 und mittlerweile auf Elektroantrieb umgerüstet. Das Nummernschild zeigte das Hochzeitsdatum des Prinzen und der ehemaligen US-Schauspielerin an: E190518.

Und hier ist schon vieles von dem gesamten Spektakel vorbei.
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Um kurz nach eins Londoner Zeit hatte das Spektakel des Jahres seinen Höhepunkt erreicht. Prinz Harry und US-Schauspielerin Meghan Markle traten vor die Tore der St. George‘s Chapel in Schloss Windsor und küssten sich für eineinhalb Sekunden. Unter den Fans, die nur wenige Minuten vom Schloss entfernt das Event beim Public Viewing verfolgten, brach Applaus aus. Prinz Harry und Meghan Markle werden wohl nie König und Königin von Großbritannien werden, die Briten feierten ihre Vermählung trotzdem königlich. Er, der am Samstag von Queen Elizabeth kurzerhand zum Herzog von Sussex ernannt wurde, steht in der aktuellen Thronfolge auf Platz sechs und käme erst nach Papa Charles, Bruder William und dessen drei Kindern George, Charlotte und Louis zum Zug.

Zehntausende waren bei der Hochzeit auf den Straßen von Windsor dabei.
DER STANDARD

Die Stadt Windsor, die mit dem Zug etwa 40 Minuten von London entfernt liegt, war Samstagfrüh beinahe komplett in die Farben blau, weiß und rot gehüllt, an jedem Fenster, jeder Tür und Gartenzaun konnte man Glückwünsche an das Brautpaar lesen. Es hing aber nicht nur der Union Jack, die Fahne des britischen Königreichs, von den schicken Einfamilienhäusern mit Ziegelfassade. Auch die US-amerikanische Flagge wurde von den Einwohnern gehisst, schließlich ist Meghan Markle keine Britin. Das störte die Anwesenden übrigens wenig: "Wenn sie gut genug für Harry ist, ist sie gut genug für uns", sagte Billy, einer der Zaungäste.

Zwischen Hüten und Kronen

Zu Zehntausenden pilgerten die Briten und Schaulustige aus aller Welt durch die Stadt, um einen Platz an jener Straße zu finden, an der Harry und Meghan Markle bei ihrer Kutschfahrt nach der Trauung vorbeifuhren. In schönen Cocktailkleidern mit wirren Hut oder explodierten Fascinator, in knalligen Glitzer-Kostümen, mit kleinen und großen Krönchen am Kopf oder mit Herzchen-Schminke im Gesicht wollten alle einen Blick auf das Paar werfen. Eifersuchtsbekundungen à la "Marry me, Harry", waren auf den T-Shirts genauso zu lesen wie der Beginn der Liebesgeschichte "When Harry and Meghan met …". Schon am Bahnhof wurden die Fans der Royals auf das Event eingestimmt: Polizisten und Mitarbeiter der Zuggesellschaft lotsten die Ankommenden zu ihrem Pilgerweg und statteten sie mit kleinen Fähnchen aus. Kinder wurden mit den Ausmalbüchlein "Meghan the Wedding Sparkle Fairy" beschenkt und am Weg zum "Long Walk", den Harry und Meghan Markle nach der Trauung mit einer offenen Kutsche, gezogen von vier Pferden, bereisten, konnte man Fotos mit Pappfiguren der beiden machen.

Liebe für Meghan

Die Ankunft der Braut bei der Hochzeit, die per Public Viewing auf die Straßen Windsors übertragen wurde, erhielt tosenden Applaus. Als Harry einen ersten Blick auf Meghan Markle warf, die in einem weißen Givenchy-Kleid mit langer Schleppe, die Bildfläche betrat, kullerten bei den Fans die ersten Freudentränen. Jene, die die Hochzeit in Windsor verfolgen, bekundeten ihre Liebe für die US-Amerikanerin.

Nach all dem, was der junge Prinz erlebt hat, verdiene er es, "glücklich zu sein", sagte etwa Win, die aus London für die Hochzeit nach Windsor gefahren ist, und spricht damit den Tod von Harrys und Williams Mutter Diana an. Nun könne auch Harry eine Familie gründen, freut sie sich. Ihre Freundin Divina ist auch Fan der Royals. Für die junge Schauspielerin hat die Hochzeit jedoch mehr Bedeutung, als nur das Feiern der Liebe. Dass Harry eine Frau heirate, die die Tochter einer schwarzen Frau und eines weißen Mannes ist, sei für Großbritannien ein zukunftsweisendes Signal. Divina hofft, dass sich dieses Zeichen künftig auf die Politik der Royals auswirken wird.

Vor Ort zum Picknick

Unter den 2.500 Bürgerlichen, die eine Einladung zur Hochzeit erhalten hatten und die ankommenden Stars wie Amal und George Clooney, Elton John, Victoria und David Beckham oder Serena Williams vom Rasen des Schlosses aus begrüßen konnten, war auch Tessa. Ausgewählt wurde sie wegen ihrer Arbeit für eine Charity-Organisation. Ihr knallorangenes Outfit mit blauem Federhut wurde in einer lokalen Fernsehshow von den Zusehern ausgewählt. Als sie die Schlossgründe mit ihrem "Windsor Castle Spectator"-Button verließ, beantwortete die junge Frau voller Adrenalin die Fragen der Neugierigen. "Ich denke, Meghan hat weiß getragen, oder?", sagte sie lächelnd. (ook, 20.5.2018)

Nachlese:

Liveticker zur royalen Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle

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