Wien – Die heimischen Banken haben in den vergangenen Monaten rund 250 Mio. Euro an ihre Kreditnehmer zurückgezahlt, die sogenannten Negativzinsen. Grund dafür waren Gerichtsurteile, wonach Kreditnehmer über längere Zeit zu hohe Zinsen bezahlt haben, berichtete am Sonntagabend die "ZiB".

Die Nationalbank war vor dem Start der Rückzahlungen von einer deutlich höheren Summe, nämlich von rund 350 Mio. Euro ausgegangen. Die Rückzahlung sei so gut wie abgeschlossen, wird Wirtschaftskammer-Vertreter Franz Rudorfer zitiert.

Hintergrund der Rückzahlung: In Kreditverträgen mit variabler Verzinsung vereinbaren Bank und Kreditnehmer einen Referenzzinssatz, häufig ist das der Dreimonats-Euribor, plus einen Aufschlag. Vor etwa drei Jahren ist der Euribor unter null Prozent gefallen, viele Banken haben diesen Negativzins allerdings nicht an die Kunden weitergegeben, sondern haben als Zinssatz Null genommen. Die Differenz müssen die Banken nun nach mehreren Gerichtsurteilen zurückzahlen. (APA, 21.5.2018)