Venedig, Barcelona, Salzburg und Hallstatt. All die Städte eint in ihrer Schönheit ein Problem: der Tourist. Wobei selbiger als Einzelperson gern gesehen ist, und selbst in größeren Gruppen rollt man den Devisenbringern in Sandalen noch den roten Teppich aus.

Doch mit der Masse ist vielerorts das Maß voll. Für mächtig Ärger unter den Anrainern sorgen vor allem jene Besucher, die in unkontrollierbaren Horden in die Städte einfallen. Tageweise, bereits gut abgefüttert und kaum bereit, am Ort des Geschehens mehr als einen Schnappschuss zu ergattern. Und das Problem beginnt oft schon lange, bevor die Menge per pedes zum Eroberungsfeldzug ansetzt: Die Kreuzfahrtbomber lassen über dem Markusplatz die Sonne verschwinden, in Salzburg werden die Autofahrer mit unangenehmer Regelmäßigkeit zum "Nockerl", weil die Touristenbusse den Verkehr zum Erliegen bringen.

Man darf nicht an die Vernunft des Reisenden appellieren. Der gemeine Kofferträger ist auf ein schnelles Abenteuer aus. Ob der Anrainer leidet, kümmert im Bus keinen. Zu lange wurde von den Tourismusverantwortlichen ignoriert, dass die Grenzen einer Stadt nicht erst dann erreicht sind, wenn keine Betten mehr frei sind.

Was es braucht, ist ein strenges Reglement für Hochfrequenzziele. Es gilt Touristen und ihre Transportmittel in die Schranken zu weisen. Gibt es genug Platz, öffnet sich das Tor zum Urlaubsparadies. Geht nichts mehr, heißt es: Bitte warten. (Markus Rohrhofer, 21.5.2018)