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Ex-Beatle Paul McCartney (hinten rechts) und Mariah Carey (vorne links) stehen künftig beim selben Label unter Vertrag.

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Wien/Tokio – Von den Beatles über Mariah Carey bis zu Taylor Swift: Der Musikkatalog von Sony reicht künftig von den Anfängen der Populärmusik bis in die Gegenwart. Denn der japanische Elektronikkonzern übernimmt das Musiklabel Emi um 2,3 Milliarden Dollar und steigt damit zum Primus unter den Musikverlegern auf. Damit holt sich Sony mehr als zwei Millionen Songs ins Haus – darunter Werke von Kanye West, Alicia Keys, Queen und Carole King.

Angaben von Sony zufolge hält Emi derzeit einen Anteil von 15 Prozent an der Musikindustrie und wird zusammen mit Sonys ATV-Sparte künftig Marktführer. Andere Größen in dem Geschäft sind Universal Music und Warner Music. Unter Experten gilt der Deal als Zeichen, dass Streamingdienste wie Spotify und Apple Music die Musikbranche wiederbeleben. Immer mehr Menschen verwenden Streamingdienste, wodurch die Lizenzerlöse steigen.

Anteile aufgestockt

Sony hatte bereits 2012 Anteile von Emi gekauft. Die Mehrheit an dem traditionsreichen Musiklabel hatte jedoch der arabische Staatsfonds Mubadala erworben. Dessen 60-prozentige Beteiligung übernimmt nach Angaben vom Dienstag nun Sony, womit die Japaner nunmehr 90 Prozent an Emi halten. Die übrigen zehn Prozent liegen bei den Erben von Michael Jackson.

Sony erwartet, dass der Abschluss zu einem Anstieg des Betriebsgewinns im noch bis 31. März 2019 laufenden Geschäftsjahr um 100 Milliarden Yen (764 Millionen Euro) führen wird. Zuletzt hatten dem Unternehmen allerdings die niedrigen Margen im Geschäft mit Konsumentenelektronik zu schaffen gemacht.

Weniger Playstation Konsolen verkauft

Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Japaner sowohl im Spiele- als auch im Mobiltelefongeschäft mit rückläufigen Einnahmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Konzern beispielsweise fünf Prozent weniger Playstation-4-Konsolen verkauft als im Vorjahr. Mit ein Grund, weshalb Sony weiter kräftig investieren will. Der Konzern richtet dabei seinen Fokus verstärkt auf das Geschäft mit Inhalten aus.

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Seit Anfang April steht Kenichiro Yoshida an der Spitze von Sony
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Der Zukauf von Emi ist die erste große Transaktion des neuen Sony-Chefs Kenichiro Yoshida, der die Umsätze nach der Neuausrichtung des Konzerns auf Videospiele und Bildsensoren in die Höhe schrauben muss. "Diese Investition in Inhalte ist ein entscheidender Schritt für unser langfristiges Wachstum", sagte Yoshida. Sony wird auch die Emi-Schulden übernehmen. Diese belaufen sich auf knapp 1,4 Milliarden Dollar. (red, 22.5.2018)