Obwohl ein Großteil der Österreicher die letzten Stunden des Lebens in den eigenen vier Wänden verbringen möchte, wird dieser Wunsch nur für etwa ein Viertel Wirklichkeit. Das Projekt "HPC Mobil – Hospizkultur und Palliative Care in der Hauskrankenpflege" hat sich zum Ziel gesetzt, ein Sterben zu Hause zu ermöglichen.

Das Pilotprojekt wird vom Arbeiter Samariter Bund Wien, der Caritas Wien, der Caritas Socialis (CS) sowie der Volkshilfe Wien getragen. In den vergangenen drei Jahren wurden rund 1.800 Mitarbeiter in mehrtägigen Workshops intensiv geschult. "Alle sind begeistert zurückgekommen", freut sich CS-Geschäftsführer Robert Oberndorfer.

Laut Otto Knapp, Geschäftsführer der Volkshilfe Wien, können die Hauskrankenpfleger nun erkennen, wann die letzte Lebensphase beginnt und damit richtig reagieren. Ebenso wurden sie u.a. geschult, zum richtigen Zeitpunkt ein Palliativteam einzuschalten, damit den Sterbenden unnötige Schmerzen erspart werden können.

Weniger Kosten

"Wir wünschen uns, dass die Arbeit, die wir leisten, auch finanziert wird", fordert Knapp ebenso wie seine Kollegen der anderen Hilfsorganisationen eine entsprechende Abgeltung durch den Gesetzgeber. Nicht zuletzt wäre es günstiger für das Sozialsystem, wenn die Menschen nicht ungewollt im Spital sterben müssen, betont Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Arbeiter Samariter Bunds Wien.

Zahlen, wie viele Betreute durch das Pilotprojekt zu Hause sterben konnten, gibt es nicht. Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbands Hospiz Österreich, wünscht sich eine Ausweitung von Wien auf ganz Österreich. "Die Vorbereitungen laufen." (APA, 23.5.2018)