Das beste Rezept gegen zuckerhaltige Erfrischungsgetränke aus dem Supermarkt: Selber machen.

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Wien – Die Österreicher mögen es gerne süß. Ende der 1990er-Jahre verspeisten sie noch mehr als 40 Kilogramm Zucker pro Kopf und Jahr, jetzt sind es im Schnitt 33 Kilo, pro Tag in etwa 93 Gramm. Laut WHO-Empfehlungen sollten maximal zehn Prozent des Energiebedarfs aus sogenanntem freien Zucker stammen. Bei einem Erwachsenen sind das täglich rund 50 Gramm – das entspricht etwa zwölf Stück Würfelzucker. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung legen da täglich sechs bis sieben Stück drauf.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun potenzielle "Zuckerbomben" unter die Lupe genommen. Zum freien Zucker zählen Traubenzucker (Glukose, Dextrose), Fruchtzucker (Fruktose), Haushaltszucker (Saccharose) sowie Malzzucker (Maltose) oder auch Zucker, der in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Saftkonzentraten vorkommt. Sie sind auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertiggerichten oder Limonaden enthalten. "Wer Honig als gesunde Zuckeralternative liebt, muss umdenken. So wie Agavensirup oder Ahornsirup ist auch er ein freier Zucker", betonen die Konsumentenschützer. Dasselbe gelte für Fruchtsäfte und Konzentrate, auch wenn sie mit "Süße nur aus Früchten" werben.

Smoothie, Müsli, Molke

"Zuckerbomben" nennen die Tester eine ganze Reihe von Produkten aus Supermärkten und Fast-Food-Lokalen, die "beispielhaft für viele andere Produkte stehen". Demnach stecken in 360 Millilitern grünfarbigem Smoothie 40 Gramm Zucker (zehn Stück Würfelzucker), ein halber Liter grüner Tee mit Granatapfelgeschmack legt noch ein Würferl drauf. Bei einem Bio-Dinkel-Crunchy-Müsli sind 150 der 750 Gramm Füllmenge Zucker (38 Würfel), und fast genauso viel versteckt sich in 250 Millilitern Sojasauce.

Zwei Packungen könnte man von Latella Mango trinken, bis man das WHO-Limit erreicht: 500 Milliliter des Molkegetränks enthalten laut den Konsumentenschützern 25 Gramm bzw. sechs Stück Zucker. Mit dem Oreo-Frappe von McDonald's geht sich das leider nicht aus: Eine Portion bringt es auf 70 Gramm Zucker, umgerechnet 18 Würfeln.

Dass Punschkrapferl keine Diätkost sind, ist klar – ein Stück von Anker enthält den Testern zufolge 66 Gramm Zucker (17 Würfel). Wie viel Süßes sich in Fruchtsaft verstecken kann, muss allerdings zu denken geben. Bei einem Liter Happy Day Mango seien es 138 Gramm Zucker (35 Würfel), im Alnatura Traubensaft naturtrüb 164 Gramm (41 Stück). Auch so manches Ketchup oder Kakaomilch, Bitter Lemon und weitere Cerealien haben es den Konsumentenschützern zufolge in sich.

Eistee selber machen

Ein Tipp der Experten: Getränke nicht kaufen, sondern selber machen. Zum Beispiel Eistee mit echtem Fruchtsaft und wenig Zucker. In den gekauften Varianten ist nämlich die wichtigste Zutat neben Wasser vor allem viel Süßes. Wer einen halben Liter Eistee schlürft, nimmt bereits 43,5 Gramm Zucker zu sich (Arizona Pomegranate Green Tea). Manche Hersteller setzen mittlerweile auf Süßstoffe – "das macht die Getränke aber auch nicht besser bzw. gesünder", so der VKI.

Auch die Früchte, die auf den Verpackungen meist in Wort und Bild groß präsentiert werden, sind meist nur schmückendes Beiwerk. Der Fruchtgeschmack stammt oft aus zugesetzten Aromen sowie geringen Mengen an Fruchtsaft oder Fruchtsaftkonzentrat, resümieren die Konsumentenschützer. (APA, red, 24.5.2018)