München/London – Österreichs Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck spielt fortan für den englischen Topklub Arsenal London. Die 27-Jährige war zuvor elf Jahre beim FC Bayern München, holte dort zwei Meistertitel und den DFB-Pokal. Insgesamt absolvierte die defensive Mittelfeldspielerin 132 Spiele für Bayern. Mit diesem Wechsel avanciert Schnaderbeck zur zweiten Österreicherin, die je in Englands oberster Liga, der Women's Super League engagiert war. Pionierin ist diesbezüglich Simona Koren, die seit 2017 bei Sunderland aktiv ist.

Schnaderbeck will bei Arsenal ein neues Kapitel aufschlagen. "Es war der richtige Moment, um nach London zu gehen. Arsenal hat im Frauenfußball eine große Tradition. Ich freue mich", sagte die Steirerin. In der letzten Saison belegte Arsenal hinter Meister Chelsea und Manchester City den dritten Rang. Die Londoner sind eines der erfolgreichsten Teams in England, unter vielen Titeln stechen zwei Meisterschaften in der Super League hervor. 2007 gewann Arsenal den Vorläuferbewerb der Champions League der Frauen.

"Viki ist eine sehr erfahrene Spielerin", wird Arsenal-Boss Joe Montemurro zitiert. "Sie hat in der Champions League und viele Jahre lang in Europas führenden Ligen gespielt. Als Kapitänin ihres Nationalteams bringt sie viele Qualitäten in unsere Mannschaft. Wir werden sie willkommen heißen, wenn sie für die nächste Saison zu uns stößt."

Für Österreich, EM-Halbfinalist 2017, brachte es Schnaderbeck bisher auf 65 Länderspiele. Sie steht auch im Kader für die WM-Qualifikationsspiele am 8. und 12. Juni in Finnland bzw. Israel.

Richtiger nächster Schritt

Es sei der richtige Moment zum Wechsel für sie gewesen, wurde Schnaderbeck auf der Arsenal-Website zitiert. "Ich bin froh, diese Gelegenheit genutzt zu haben und neue Erfahrungen zu machen. Ich habe gefühlt, dass ich den nächsten Schritt machen muss." Bei Arsenal habe sie alles überzeugt, von der Mannschaft über das Betreuerteam bis zum Umfeld. "Ich glaube, dass hier künftig große Schritte gemacht werden. Ich bin eine Defensivspielerin, habe aber schon im Mittelfeld gespielt."

Auf Facebook wurde Schnaderbeck konkreter: "Manche Chancen kommen nicht oft im Leben, deswegen bin ich dankbar und freue mich, dass ich diese Chance & Herausforderung nutzen darf", schrieb sie. "München zu verlassen, war keine einfache Entscheidung. Eine Stadt, in der ich 11 Jahre nicht nur gelebt habe, sondern daheim war und erwachsen wurde. Ein Verein, mit dem ich nicht nur unvergessliche Erinnerungen und Momente erlebt habe, sondern auch unglaubliche Erfolge feiern durfte."

Sie habe ihre ganze Profi-Karriere beim FC Bayern verbracht und einen Großteil davon diesem Verein zu verdanken.

CL-Finale in der Generali Arena

Ebenfalls am Donnerstag wurde verkündet, dass das Finale der Frauen-Champions-League 2020 in der Wiener Generali Arena stattfinden wird. Die Heimstätte von Austria Wien, die im Sommer nach einem Umbau wieder eröffnet wird, erhielt den Zuschlag der UEFA. "Das bedeutet eine weitere Aufwertung und ein Highlight für den Frauenfußball in Österreich. Der ÖFB und Wien werden sich als würdige Gastgeber präsentieren", sagte Verbands-Präsident Leo Windtner. (red, APA 24.5.2018)