Graz – "Wenn mich die KPÖ fragt, ob ich in ihrem Blatt einen Beitrag schreiben will, würde ich auch für sie schreiben", sagt der steirische Dritte Landtagspräsident Gerhard Kurzmann (FPÖ). Er wolle damit klarmachen, dass für ihn "das garantierte Recht auf freie Meinungsäußerung oberste Priorität" habe. Auch der steirische FPÖ-Politiker Kurzmann ist damit in die Diskussion um die rechtsextreme "Aula" geraten, da er in der aktuellen Ausgabe einen Beitrag über "die sprachliche Illoyalität der deutschen Eliten" veröffentlichen ließ. Empörung löste zuletzt ein Artikel aus, in dem Österreichs Song-Contest-Teilnehmer Cesár Sampson "Quotenmohr" genannt wird. "Ich bin nicht dafür verantwortlich, was sonst noch in der 'Aula' erscheint", sagt Kurzmann dem STANDARD.

Auf Druck der Bundespartei wollen sich jetzt die Miteigentümer der "Aula", die Freiheitlichen Akademikerverbände Wien, Niederösterreich, Burgenland und Kärnten, zurückziehen. Die Steirer wollen dem Druck aber offenbar nicht nachgeben und die "Aula" behalten. Der steirische Verband hält mit 36,8 Prozent die Mehrheit an der Zeitschrift. Kurzmann deutet an, dass die Steirer die Anteile der anderen Landesverbände übernehmen könnten. Aus dem steirischen Verband hieß es in einer Aussendung, man wolle die "'Aula' inhaltlich grundlegend neu konzipieren". (mue, 25.5.2018)