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Amazons smarter Lautsprecher soll ohne Zustimmung seiner Besitzer ein privates Gespräch aufgezeichnet und verschickt haben

Foto: AP/Thompson

Sie wollen kein Gerät, das sie heimlich belauscht und diese Gespräche sogar weiterleitet: So erklären Skeptiker oft, warum sie sich keinen smarten Lautsprecher zulegen wollen. Während Hersteller diese Ängste mit Verweis auf Befehlsketten an die Geräte zerstreuen wollen, gibt ein Vorfall in den USA den Skeptikern nun Recht. So nahm ein Amazon Echo ohne das Wissen seiner Besitzer ein Gespräch zwischen zwei Eheleuten auf – und versandte diese Aufnahme dann sogar an einen Kollegen des Betroffenen.

Amazon bestätigt Vorfall

Der Fall, der erstmals vom US-Lokalfernsehen berichtet wurde, sorgt nun für weltweite Schlagzeilen. Amazon musste die Vorgänge bestätigen. Der Konzern behauptet, dass sein smarter Lautsprecher einen Gesprächsfetzen als das Signalwort "Alexa" interpretierte. Anschließen hörte er "Send Message", woraufhin das Gerät fragte, an wen er die Aufnahme schicken sollte. Ein weiterer Gesprächsfetzen wurde als Name in der Kontaktliste erkannt, woraufhin Alexa um Bestätigung bat – und diese augenscheinlich erhielt, ohne dass dessen Besitzer das mitbekamen.

Nicht gehört?

"So unwahrscheinlich, wie diese Kette an Ereignissen ist, evaluieren wir Optionen, um sie noch unwahrscheinlicher zu machen", sagte Amazon. Die Besitzer des smarten Lautsprechers dementierten allerdings, dass ihr Gerät sie um Bestätigung bat. Der Echo soll auf reguläre Lautstärke eingestellt worden sein, seine Nachfrage also nicht zu leise erfolgt sein.

Imageschaden

Für Amazon ist es der zweite Vorfall binnen weniger Monate, der das Image seiner smarten Lautsprecher beschädigen wird. So erschraken zahlreiche User, als ihre Echos plötzlich zu lachen begannen. Auch das soll an der Fehlinterpretation von Gesprächen gelegen haben. (red, 25.5.2018)